aaahhh… (5)

Ein kleiner Ausflug in die Landeshauptstadt stand gestern auf dem Ferienprogramm. Und zwar ganz ohne festes Programm, nur rumlaufen und sich von dem hochsommerlichen Wetter treiben lassen. Ich bin immer wieder erstaunt, daß man in Stuttgart, sobald man sich von den Gruseligkeiten rund um die Königstraße entfernt, durchaus wunderschöne Ecke findet. Ich liebe diese Kiezatmosphäre mit ihren nahezu menschenleeren Straßen, weil die Menschen vor der Hitze geflüchtet sind. Im Schlossgarten die Ruine des Lusthauses betrachtet und sich dann in den Schatten des Biergartens geflüchtet.

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Luxus des Tages war ein Kaffee bei Starbucks: ich hätte so gerne einen an meinem Wohnort, oder noch lieber ein Caffè Nero, ich bin allerdings Realist genug, um zu wissen, daß ich das vermutlich nicht mehr erleben werde. So bleiben mir nur die Ausflüge nach England oder eben die in die Provinzhauptstadt. Neulich bin ich auf Umwegen auf diesen Blog gestoßen und habe mich nun gestern noch mit sommerlich-leichter Lektüre versorgt. Das beste Schmankerl habe ich allerdings auf dem Weg zurück zum Auto gesehen:

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Klick darauf :-)

Sternschnuppen gucken…

…waren wir gestern. Mein zauberhafter Liebster hatte die noch zauberhaftere Idee, den Rucksack zu packen mit Decke, Fernglas, Kamera und Bier und dann zum Rutschenfelsen zu marschieren, um dort Sternschnuppen zu schauen, oder vielmehr die Perseiden, wie ich mittlerweise weiß. Und wir haben Schnuppen gesehen! Ich sogar ein paar mehr als der passionierte Sterngucker. Und es war schön, mal wieder in der Dunkelheit durch den Wald zu gehen, Kröten hüpften, unerkannte Kreaturen kreuzten den Weg. Den Jupiter gesehen und den „Teapot“ erkenne ich jetzt auch 😉 Was für ein wunderschöner Abend!

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Perspektivenwechsel

Wenn die -gefühlte- ganze Stadt eine Baustelle ist, dann ist ein Wechsel der Blickrichtung von Nöten vonnöten (wie gruselig ist das denn?).

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Man nutzt die Gelegenheit und steigt in die Tiefen der Stadt. Die Wartezeit hat sich gelohnt, das sieht man als nicht Anwohner vielleicht nur einmal! Wieder an der Oberfläche läßt man sich gerne zu einer Ruderpartie einladen. (Ein paar Meter habe ich auch gerudert, nicht sehr erfolgreich…)

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Und genießt den Blick auf die Stadt eben von einer anderen Perspektive aus, seit Jahren nicht mehr gemacht!

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Und warum nicht mal einen anderen Weg nach Hause nehmen? Man sieht dann das ganze Elend in seiner vollen Pracht.

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Alles eingerüstet diesen Sommer!

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Und hat sich jemals einer Gedanken um diese Namensgebung gemacht?

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Ich jedenfalls, obwohl ich Fast-Nachbar bin, nicht. Erkenntnisreich dieser Blickwechsel am Sonntag!

Lichtenstein

Die Sage, womit sich die folgenden Blätter beschäftigen, gehört jenem Teil des südlichen Deutschlands an, welcher sich zwischen den Gebirgen der Alb und des Schwarzwaldes ausbreitet. Das erstere dieser Gebirge schließt, von Nordost nach Süden in verschiedener Breite sich ausdehnend, in einer langen Bergkette dieses Land ein, der Schwarzwald aber zieht sich von den Quellen der Donau bis hinüber an den Rhein und bildet mit seinen schwärzlichen Tannenwäldern einen dunklen Hintergrund für die schöne, fruchtbare, weinreiche Landschaft, die, vom Neckar durchströmt, an seinem Fuße sich ausbreitet und Württemberg heißt.

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Gestern sind wir zum Lichtenstein gefahren, ich war schon lange nicht mehr dort und so richtig drin war ich noch nie, was eigentlich ein Skandal ist, so nah wie ich wohne. Wir haben eine wirklich famose Schloß-Führung mitgemacht, lohnt sich unbedingt!

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Das Wetter mauserte sich von grau zu strahlend blauem Himmel. Ein kleiner Spaziergang durch den Wald auf der Suche nach der Ruine von Alt-Lichtenstein führte auch am Hauff-Denkmal vorbei, dessen Roman Lichtenstein ja das Vorbild für das Schloß ist und beim Gutenberg-Projekt zu lesen ist.

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Blöderweise die Ruine nicht gefunden (jetzt sind wir gescheiter), schon ein Grund, mal wieder hinzufahren. Dafür was anderes mitgebracht, vorhin entdeckt und sogleich entfernt: die erste Zecke seit über zwanzig Jahren!

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Selber schuld: wer geht schon mit Mary-Janes in den Wald!?

Wer die Wahl hat…

…hat Qualen und nun frei! Wenigstens teilweise. War auch notwendig nach dem Wahlwochenende, an dem ich leider beruflich sehr beteiligt war, wobei der eigentliche Horror am Montag stattfand. Dem Glauben an die Demokratie tut es nicht unbedingt gut, zu sehr Einblick ins Geschehen zu bekommen… Streßabbau war am Montagabend angesagt in Form von einem Aufenthalt im wunderbaren Thermalbad, eine Art neue Tradition bei uns, purer Luxus, Balsam für Körper und Seele. Am Mittwoch hatte ich mal wieder das zweifelhafte Vergnügen, mit der Bahn über’s Land zu einem Lehrauftrag zu fahren. Hinfahrt klappte problemlos, bei der Rückfahrt ging die Lok kaputt, tuckerte im Schneckentempo durch’s Ländle, um mich dann eine Station vor meinem Bestimmungsort mit Totalschaden zu entlassen – sie macht es einem nicht einfach, die Bahn… Heute war extrem-Relaxen angesagt, das Wetter machte es einem leicht. Als es dann besser wurde, starteten wir spontan einen klitzekleinen Wanderausflug auf die Alb. Mit frisch gebackenem Marmorkuchen, einer Thermoskanne Kaffee ging es nach St. Johann über den Fohlenhof (hier ein bißchen scrollen) auf den Rutschenfelsen, wo wir in der Sonne Kaffeepause machten. Auf dem Weg dorthin gab es natürlich Pferde zu sehen:

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Und wenn man den Tierflüsterer bei sich hat, dann kommen sie auch nach einem kurzen Lockruf näher:

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Und wenn der Liebste für die Pferde auch noch Löwenzahn pflückt, dann kommen sie noch näher:

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Und an farbenprächtigen Wiesen vorbei, dank des neuen Tier- und Blumenbestimmungsbuch nehme ich stark an, daß es sich bei den gelben Blumen um Wundklee handelt – die blauen: keine Ahnung, weiß jemand mehr?

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Und auch gefunden: Walderdbeeren! Köstlich haben sie geschmeckt! Erinnern mich ímmer an „Bullerbü“ und an meine Kindheit.

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Und wenn man einen Weg läuft, den man so oft mit der besten Wanderfreundin gelaufen ist, dann bleibt es nicht aus, daß man mit großem Bedauern darüber nachdenkt, daß sie sich nicht mehr meldet, den Kontakt abgebrochen hat. Verlassen werden ohne Erklärung, ohne ersichtlichen Grund hat einen noch bitteren Nachgeschmack als mit „Erklärung“. Dieser Weg ist so mit Erinnerungen gepflastert, es blieb eine gewisse Melancholie nicht aus. Umso glücklicher bin ich, daß ich mit dem Liebsten jemanden an der Seite habe, mit dem ich auch diese Gedanken und auch diesen Teil der Welt teilen kann und das nun seit zwanzig Wochen – für einige vielleicht eine lächerlich kurze Zeit, für mich ein Goldenes Zeitalter in der Gegenwart.

Mal wieder „Lebensgefahr“

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Ich habe schon ein-, zweimal über meine Ausflüge zum ehemaligen Truppenübungsplatz in Münsingen berichtet, hier ist Folge 3: der Pfingstausflug. Eigentlich wollten wir die Fahrräder mitnehmen, aber heute morgen stellte sich doch heraus, daß die beiden Räder nicht in das große Auto des Liebsten passen. Also umdenken auf eine Wanderung, kurz alles umgepackt auf die Rucksäcke und dann ab über die Alb. Wir stellten das Auto am Parkplatz ab, obwohl man heute ausnahmsweise bis nach Gruorn fahren konnte wegen des Pfingsttreffens. Hat mich ein wenig aufgeregt: entweder man ist UNESCO Biosphärengebiet oder man ist es eben nicht. Und: hallo Besucher: ca. 80% von euch hätte es extrem gut getan, den kurzen Weg zu Fuß zu gehen! Wir haben eine schöne lange Wanderung gemacht, zunächst war es sehr kalt und wolkig, später wurde es so sonnig, daß ich jetzt einen Sonnenbrand im Gesicht habe 😉

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ca. 15km vorbei an idyllischen Streuobstwiesen

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…und wilden Lupinen.

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Farbwunder mit Wildem Thymian und einer Raupe, die sich nicht näher vorgestellt hat.

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Und natürlich: Schäfle!

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Und ein gesprächiger Schäfer dazu mit kleinem Herdendrama: zwei Mutterschafe waren gestern weggelaufen um zu lammen und standen nun fernab der Herde am Waldesrand, alles angeblich Schuld des 75-jährigen Aushilfschäfers 😉 Ich bin zuversichtlich, daß nun alle wieder beieinander sind und denke darüber nach, wie man wohl Aushilfsschäfer wird.

Herrlich war das! Wie schön, schwere Beine zu haben!

Heimat-Urlaub

Nach dem ersten Arbeitstag (Örks!) ist es nur richtig, noch kurz vom Kurzurlaub zu berichten, den wir mit schönen Ausflügen im Ländle gut rumbrachten. Viel Neues gesehen im badischen Teil des Landes und tatsächlich: in Mannheim reden die da genauso wie im Film, nur daß ich es da als Klischee abgetan habe 😉 Zunächst ein Besuch im Landesmuseum für Technik und Arbeit und dann ab zur ehemaligen Sternwarte.

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Ich finde Mannheim hässlich, schön war aber, daß ich eine zufällig eine Tasche gefunden habe, die mir schon lange gefällt, immer zu teuer war, nun sensationell reduziert, Bild dazu später 😉

Danach nach Schwetzingen in den Schloßgarten: sehr schön! Ich liebe schöne Gartenanlagen, auch wenn es nicht so aussieht:

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Ein schöner Ort zum Abschalten, zum Abtauchen in alten Zeiten, z.B. die Moschee:

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Ein langgehegter Wunsch war von mir, auch mal wieder Krauchenwies zu sehen, ein Ort, mit dem ich viele Kindheitserinnerungen verbinde. Wer ein paar Euro übrig hat: das Schloß steht immer noch zum Verkauf… Ich würde es ja nehmen, allein: es fehlt das Geld.

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An anderen Tagen einfach nur mit Fahrrad unterwegs gewesen, die Sonne, den Wind und ein Radler genossen und die neue Tasche ausgeführt, die doch passenderweise „Heimat“ heißt und ganz viel Karo und verstecktes Chichi hat 😉

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Und dann noch ganz was neues: einen Motorradhelm gekauft, damit der Beinahe-Erstkontakt zwischen Liebsten und Eltern auch gleich richtig standesgemäß abläuft (meiner Mama gefällt der Helm 😉 , mir sowieso – als Gegenpol zum Chichi :-) ):

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Tierisches

Irgendwie stand dieses Wochenende unter dem Motto „was alles mit Tieren zu tun haben kann“. Erweckte das gestrige Foto nämlich fälschlicherweise den Eindruck, ich hätte zu Hause eine Samtpfote – weit gefehlt: es ist eine Killermaschine: heute hat sie mir innerhalb einer Stunde zwei Amselkinder heimgeschleppt (insgesamt waren das dann diese Woche drei Vogelleichen), das erste hat leider auch noch gelebt und gelitten und entsetzlich gefiept, während draußen in der Hecke, wo ich das unglücklich plazierte Nest vermute, ein Vogelgetöse ausbrach. Manchmal ist mir das Katzenvieh sehr fremd – und ja, ich weiß, daß es ein Raubtier ist. Aber da ist sie meist monatelang das sanfteste Wesen und dann so eine Eruption an Instinkten… Was hätte sie wohl für ein Massaker an diesem kleinen Tümpel veranstaltet, an dem wir heute im Laufe einer geführten Wanderung durch den Schönbuch vorbeikamen. Das sind kleine Gelbbauchunken, die da eine kleine Poolparty feierten.

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Die gab es da in allen Stadien, nur die Ausgewachsenen waren so gescheit, sich nicht zu zeigen. Ziel der Wanderung war die Königliche Jagdhütte, zu der unsere drei Führerinnen glücklicherweise auch den Schlüssel hatten, so daß wir einen Blick hineinwerfen konnten.

Kommen wir zu den gestrigen „Tieren“: begonnen hat der Tag sehr früh in Riedlingen, wo wir ausgiebig über den tollen Flohmarkt bummelten. Da wir schon so früh dort waren (sechs Uhr…), sind wir danach noch nach Sindelfingen gefahren um, ihr ahnt es bereits, über den Handwerkermarkt zu bummeln. Natürlich bin ich zum Stand der Wollmeise. Ich hatte nicht mit diesen Mengen an Frauen gerechnet, die in Körben wühlen, Männer, die am Rande standen, teilweise die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben, teilweise mit ausgestreckten Armen, auf denen die Stränge abgelegt wurden… Zufälligerweise war Andrea auch gerade am Stand, ich vermute aber, zu diesem Zeitpunkt schon fertig mit dem Einkauf 😉 Beim ersten Kontakt habe ich nichts gekauft. Als wir aber um die Ecke gebogen waren, meinte der Liebste, ich solle mir doch was kaufen, hinterher würde ich mich bestimmt ärgern. Also wieder hin, erste Ausbeute und die Nachfrage, ob denn auch Campari Orange noch auf Lager sei… Nö, kein Campari. Also weiter auf den Markt. Auf dem Rückweg fing mich dann netterweise Iris ab mit einem Strang Camapri Orange, der mittlerweile wieder eingetroffen war. Also kam der auch noch mit… Hier die Ausbeute:

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Im Uhrzeigersinn von oben links: Indisch Rot, Blaue Tinte, Campari Orange und Rhabarber. Letzterer hat es mir ja besonders angetan und so dachte ich schon auf der Heimfahrt darüber nach, welches Sockenmuster dafür wohl in Frage kommt. Die Antwort kam mir ziemlich schnell, denn neben meinen Little Child’s Socks sind die Cable Rib Socks, die ich von Sabine zum Nikolaus-Swap bekommen habe, meine Lieblingssocken (und die sind ja auch aus Wollmeise gestrickt). Und so habe ich schnell gewickelt und angeschlagen.

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Fernsicht vom Zoller

Das prächtige Wetter (ich meine: nach gestern konnte heute alles nur Prachtwetter sein) lockte zu einem Ausflug in die Nähe. So fuhren wir nach Hechingen und dann weiter Richtung Hohenzoller. Um wenigstens ein bißchen Bewegung zu haben, ließen wir das Auto am Fuße des Berges stehen und gingen zu Fuß der Burg entgegen.

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Der Weg führte durch den frühlingshaften Wald mit Unmengen an Veilchen und blühendem Immergrün.

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Man gelangt schnell oben an, darf einen saftigen Eintritt bezahlen und sich am Historismus erfreuen.

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Und Nein: es ist nicht Batmans Burg, Klick auf’s Bild bringt Aufklärung 😉

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Neben ganz viel Preußen

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…gab es eben auch eine umwerfende, im Titel schon erwähnte Fernsicht.

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