Beute

Ich wollte ja noch meine letzte Flohmarkt-Beute zeigen. Wir waren am Sonntag auf dem wirklich schönen Antikmarkt in Ludwigsburg, auf dem fast ausnahmslos tolle Sachen zu sehen waren und nette Verkäufer zu netten Pläuschchen aufgelegt waren. Das Wetter war auch stabil genug, um auf dem Marktplatz ein spätes Frühstück mit den Wespen zu teilen. Danach ging’s für mich das erste Mal hinauf zum  Hohenasperg, wo wir die wirklich toll gemachte Ausstellung anschauten und Kastanien sammelten. Aber nun zur Beute:

Vor allem Albertle-Förmchen (das gibt dann eines Tages einen eigenen Ausstellungsraum 😉 ) und eine Schaumkelle…

…die jetzt vor dem Küchenfenster (natürlich!) hängt. Danke an Sabine, die hat mir mal davon erzählt und seitdem ging’s mir nicht aus dem Kopf, es fehlte nur die Kelle…

Zum Ausgleich…

…zum sehr anstrengenden Arbeitsaufenthalt in Wien und zum Abschluß unserer gemeinsamen Ferien sind wir heute wandern gewesen. Start und Ende war Zwiefalten.

Immer an der Aach entlang, die äußerst sauber und entzückend aussieht und in der sich tatsächlich Bachforellen tummeln.

Vorbei an der Wimsener Höhle, Richtung Gauingen hinauf. Vorbei an einer schwäbischen Heide:

…und Feldern kurz vor der Ernte:

Oben auf der Höhe eine gepflegte Vesperpause und über den Gauberg wieder runter nach Zwiefalten. Eine extrem schöne Route. Sieht man von den Horden an der Höhle ab, waren wir auch fast alleine unterwegs. Wer das ganze mal nachwandern möchte: hier kann man eine gute Wanderbeschreibung runterladen. Ich esse jetzt noch die übrig gebliebenen verschwitzten Vesperbrote…

es regnet in Wien

Und zwar nicht zu knapp…. Wie gut, daß ich eh nur am frühen Morgen eine Stunde Zeit habe, um wenigstens ein bißchen von der Stadt zu sehen, bevor es dann in den Konferenzraum geht – aber zum Nasswerden reicht’s.

Morgen dann wieder heim.

Grautöne

Normalerweise bin ich ja begeistert über die Schätze, die wir entdecken, wenn wir über’s Land fahren. Gestern war das nicht ausschließlich der Fall. Aber beginnen wir von vorne: Wir sind sehr früh nach Freudenstadt gefahren, um auf den dortigen Flohmarkt zu gehen. Der Flohmarkt war sehr nett, hauptsächlich Privatleute und ich habe einige wirkliche Schätze entdeckt und erstanden, dazu später mehr. Freudenstadt selber hat uns nicht so gefallen, natürlich kenne ich die städtebauliche Geschichte, aber selbst mit diesem „Bonus“ kann ich diesem geballten 50er Jahre-Charme nichts abgewinnen.

Danach ging’s auf der Schwarzwaldhochstraße zum Mummelsee, den wir einmal umrundet haben. Ich will gar nicht wissen, wie groß die Menschenmassen bei schönem Wetter sind, die dort aus Bussen ausgespuckt und wenig später wieder eingesaugt werden.

Ein bißchen viel Massentourismus…

Auf der Heimfahrt kamen wir wieder in Altensteig vorbei, das uns so begeistert hat, als wir es besucht haben. Ein Teilort davon ist Berneck. Kleiner Rat für alle Ausflügler: egal was auf dem riesigen Schild an der Abfahrt steht, von wegen Luftkurort, mittelalterlicher Stadtkern, Schloß etc. – biegt nicht ab! Zum Schloß läßt sich so viel sagen, ich zitiere: „Privatbesitz – keine Besichtigung – Wachhund“ – Zitatende. Nicht jede alte Stadtmauer macht einen mittelalterlichen Stadtkern. Und der Luftkurort ist verlassen, noch nie habe ich so viele leerstehende Häuser gesehen. Das war den Schlenker nicht wert.

Auf der Heimfahrt mußten wir dann anhalten, weil wir in einen solchen Gewitterregen kamen, daß man nichts mehr gesehn hat.

Aber nun zu den Schätzen: eine alte Puddingform mit Bügelverschluß, ein weiteres Albertle-Förmchen und tolles Leinen zu einem Spottpreis.

Ruinen

Ich hatte ja ein freies Wochenende und so konnten wir gestern endlich mal wieder einen langen Ausflug machen. Am Vormittag brachen wir in Richtung Nordschwarzwald auf. Unser Weg führte uns zuerst nach Frauenalb. Das wollte ich schon lange mal anschauen. Doch zunächst nahmen wir erst mal ein sommerliches, kaltes und sehr köstliches Mittagessen zu uns.

Ich liebe ja diese Klosterruinen, in England habe ich auch etliche angeschaut. Leider ist hierzulande die Dokumentation vor Ort etwas dürftig. Die Tafel mit dem Grundriss war extrem gut versteckt und eingewachsen.

Auch die wenigen umliegenden Häuser haben Beachtung verdient, auch wenn der ehemalige Klostergarten leider verschlossen ist.

Nach Frauenalb ging’s ins nahegelegene Marxzell. Dort gibt es das wohl merkwürdigste Museum, das ich je gesehn habe: das Fahrzeugmuseum Marxzell. So toll, so verschroben, so voll – einfach grandios!

Jeder Zentimeter ist vollgestopft mit Kostbarkeiten, bis unter’s Dach. Man weiß gar nicht, wohin man zuerst schauen soll und hat dann doch bestimmt was übersehen.

Am Schluß waren wir auch noch im Museums-Kinosaal, auch der eine einzige Schatzkiste! Danach ging’s in Richtung Heimat, aber auf dem Weg lag noch etwas, was ich auch schon immer mal sehen wollte: das Kloster Hirsau.

Leider fing es dort dann an zu tröpfeln, so daß wir nicht so ganz ausgiebig durch die Anlage spazierten wie wir wollten. Aber dahin fahren wir sicher wieder!

Ein perfekter Ausflug: müde, platt, voller Eindrücke machten wir uns auf den Heimweg.

knapp am Regen vorbei

Gestern durfte ich mir nach der Arbeit aussuchen, wohin es gehen sollte. Also ging’s nach Stuttgart. Zuerst ein Spaziergang durch den den Rosenstein Park, zeitweise an der überfüllten Wilhelma entlang. Dann zum Schloss Rosenstein.

Drinnen war erfreulich wenig los im Naturkundemuseum.

Vor dem Schloss ist ein kleiner Rosengarten, in dem mich aber vor allem ein Wurz begeisterte – seit einigen Wochen bin ich bekennender Wurz-Fan!

Am Teich war einiges los, der Tierflüsterer an meiner Seite brauchte sich bloß auf die Bank setzen und schon kamen sie alle 😉

Nur er hier blieb wo er war.

Dann ging’s zurück zum Auto und auf eine Rote und einen Kaffee noch schnell in den Höhenpark auf dem Killesberg. Immer noch ohne Regen, ich konnte es gar nicht fassen!

flußabwärts

Ganz in die Nähe führte uns unserer gestriger Ausflug. Einfach ein bißchen den Neckar entlang bis Neckartailfingen, wo wir uns die Martinskirche anschauen wollten. Ein Artikel im neuesten Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege hatte uns darauf gebracht (das Heft ist übrigens kostenlos).

Der Turm neigt sich um 79 cm, sieht man hier aber nicht.

Und drinnen sieht man nicht nur uralte Fresken sondern auch diesen uralten Glockenstuhl:

Die zweite Etappe unserer Neckartour führte uns nach Nürtingen. Auch so ein Ort, den ich bisher nur vom Durchfahren kannte oder halt den Bahnhof – welch ein Fehler! Was ist denn das für ein entzückendes Städtchen!

Ich war ja hin und weg von all diesen kleinen Gäßchen und Winkelchen und den tollen kleinen Läden.

Und hier unter der großen Kastanie am Schloßberg haben wir Kaffee getrunken und gar köstlichen Kuchen gegessen. Nein, ich hatte eine Torte, eine perfekte Erdbeersahne-Torte, die mir ein Lächeln auf’s Gesicht zauberte. Und überhaupt will ich dieses Café bewerben, entzückend gelegen und eine große herrliche Auswahl an Kuchen/Torten. Das Café Schümli hat meines Wissens keine eigene Website, sonst hätte ich sie hier groß eingefügt, so begeistert bin ich.  Wäre das Café in meiner Nachbarschaft, es wäre mein Verhängnis 😉

Spontan sagten wir in unserer Begeisterung: wir ziehen nach Nürtingen! Aber vorher schauen wir uns das Städtchen nochmal unter der Woche an, ich habe mindestens fünf Läden entdeckt, die ich mir mal von innen anschauen will.

Ha!

Dieses Jahr steht dem semi-professionellen Backen der Albertle nichts mehr im Wege: im Morgengrauen Früh am Morgen waren wir schon auf dem Stuttgarter Frühlingsflohmarkt und am dritten Stand wurde ich fündig: eine richtige Albertle-Ausstecherform zu einem völlig akzeptablen Preis und in gutem Zustand, damit war mein Tag gerettet. Nach einer Curry-Wurst um halb neun (örgs!) und dem Ablaufen des gesamten Marktes war noch dringend ein riesiger Kaffee mit Schoko-Muffin bei Starbucks angesagt, um dann gestärkt eine Führung im Landesmuseum mitzumachen und im dortigen Shop noch Fachliteratur einzukaufen.

Und ja: das ist „Rosali“. Wir hatten am Freitag Abend nichts besseres vor die Wahnsinnsidee zu Ikea zu fahren und nun weiß ich endgültig, daß der Liebste extrem Cath-Kidston-tolerant ist und ich dagegen nicht Blümchen-resistent bin: nicht nur Stoff sondern auch ein frisch mit „Rosali“ bezogenes Bett entschädigen dafür, daß ich heute noch Wollsocken waschen mußte, was eindeutig zeigt, daß dieser Mai zu kalt war 😉

Und daß ich eine harte Arbeitswoche und speziell morgen einen Horrortag vor mir habe, zeigt sich daran, daß ich meine Tasche heute Abend schon gepackt habe und tatsächlich Moderationskärtchen vorbereitet habe – pädagogischer Großkampftag, Pädagogen wollen/müssen qualifiziert werden…

Setra

Warum ausgerechnet eine Omnibus-Marke als Titel herhalten muß, wird am Ende hoffentlich klar… Wir hatten einen tollen vollen 1.Mai in Ulm und um Ulm herum (harhar, das musste sein :-) ). Früh am Tag fuhren wir nach Ulm und bekamen kaum mehr einen Parkplatz an der Messe. Ein Besuch der Technorama stand an. Wir halten es ja so: wenn der Liebste mit mir zum Wolle-Angucken und Schäfchen-Streicheln geht, gehe ich natürlich auch mit ihm zum Maschinen-Bestaunen und Kettenritzel-und-Keder-Erkennen (nur zwei der vielen Worte, die ich gestern zum ersten Mal gehört habe). Männer und Maschinen also. Was soll ich sagen: es war hoch interessant und unterhaltsam. Erstens kann auch mich der Ästhetik bestimmter alter Fahrzeuge nicht entziehen, zum anderen kann man da natürlich herrlich „Charakterstudien“ betreiben. Und nichts geht über die glänzenden Augen des Liebsten angesichts irgendeines Dingbumses, das ich für mich insgeheim als Bleistiftspitzer indentifiziert habe, das natürlich etwas völlig anderes ist. Es ist auch die einzige Messe (und das ist ein wichtiger „Mädchen“-Hinweis!), bei der die Damentoiletten herrlich leer sind und dafür die Herren Schlange stehen müssen 😉

Nach so viel Technik, Öl und Bratwurstgeruch gingen wir noch in die Innenstadt, denn ich war wirklich noch nie Ulm! Immer nur durchgefahren… Wenigstens das Münster wollte ich sehen!

Von innen haben wir es uns natürlich angeschaut, allerdings wollte ich nicht auf den Turm, mir wird bei Wendetreppen immer etwas blümerant und da das Wetter so mies war, wollte ich das für eine zu erwartene schlechte Aussicht nicht auf mich nehmen. Dafür spazierten wir noch etwas herum, tranken wir Kaffee und gingen anschließend noch ins Ulmer Museum.

Rathaus Ulm

Die Heimfahrt wollten wir nicht mehr über die Autobahn machen sondern hübsch über Blaubeuren, um noch kurz am Blautopf vorbeizugehen, es war bei uns beiden Ewigkeiten her, daß wir zuletzt dort waren. Und wir wurden mit einem tiefen Blau belohnt:

Blautopf

Und weil der Regen ja erst gestern begonnen hatte, war das Wasser auch noch herrlich klar:

Wir beschlossen sofort, bei schönerem Wetter mal eine Mottorradtour dorthin zu machen.

Der Kreis schließt sich nun, es kam wieder Technik ins Spiel: Auf dem Weg zurück sahen wir diesen schönen alten Bus. Der Liebste fragte zugleich mit seiner du-mußt-noch-viel-über-Autos-lernen-Stimme: „Weißt du denn, was Setra bedeutet?“ Bevor ich überhaupt den Kopf schütteln konnte kam die Antwort mit seiner  ich-bringe-dir-noch-viel-über-Autos-bei-Stimme: „Das bedeutet selbsttragende Karosserie!“ Oh, so, hm. Als ich versuchte, diese neue Information im passenden Gehirnfältchen abzulegen, kam eine kleine Gruppe vorbei, blieb stehen, sagte „Ah“ und „Oh“ und dann kam aus der Mitte der Gruppe: „Wißt ihr denn, was Setra bedeutet?“ Schweigen in der Gruppe und dann die Antwort vom Fragesteller selber: „Das bedeutet selbsttragende Karosserie!“ Das Alter Ego des Liebsten! Ich brach nur in lautes Lachen aus… und werde natürlich nie wieder vergessen, was Setra bedeutet 😉

Setra