Donnerstag: Mit einem Kollegen spreche ich über meine Vista-Installation, die ja schon über ein Jahr stabil läuft. Kollege fragt, wie ich es mit den Updates halte. Ich erkläre ihm, daß ich da vorsichtig bin, denn: never change a running system. Ich habe andere Sicherheitssysteme.
Freitag: Kollege trietzt mich wieder, ich fange an zu grübeln, ob ich denn nicht doch vielleicht mal… Freitag Nachmittag: Ich fange an die Updates runterzuladen, dauert natürlich ewig, ich gehe derweil zur Arbeit. Wenn ich wieder komme, sind die Updates bestimmt schon installiert, läuft doch alles so hübsch automatisch (wenn man es denn gegen sein Bauchgefühl so einstellt). 21:30: Ich komme von der Arbeit heim, Rechner meldet lächelnd, daß er alle Updates installiert hat und ich doch nun so freundlich sein soll ihn neu zu starten. Mach ich doch glatt lächele ich zurück. 21:45: mir gefriert das Lächeln im Gesicht: Rechner meldet, daß er die winload.exe nicht mehr findet und daher Vista nicht mehr starten kann, ich solle mich an meinen Admin wenden (ich sitze vor ihm) und von DVD booten, damit Vista Vista reparieren kann. 21:50: ich lächele etwas dünn vor mich hin, denn: ich habe kein bootfähiges DVD-Laufwerk, nur ein externes, von dem mein Rechner (er ist nicht mehr der Jüngste) nicht booten kann. Aber ich kann ja meine uralt-Windows2000-Version booten, die ich damals bei der Vista-Installation wohlweislich belassen habe, so kann ich wenigstens ins Internet und bei Onkel Amazon ein internes DVD-Laufwerk bestellen.
Samstag: Um 07:30 sitze ich mit meinem geblümten Schüsselchen Porridge vor dem Rechner und lese sehr erfreut, daß Onkel Amazon das Laufwerk bereits losgeschickt hat. Wenigstens auf einen ist Verlass! 18:00: ich komme schwer genervt und fertig von der Arbeit heim und beschließe, den Abend mit Pizza und Bier und Leih-DVD’s zu verbringen.
Sonntag: Um 11:00 raste ich im Kurs mittelmäßig aus, weil ein paar Frauen Unterricht mit Kaffeeklatsch verwechseln und auf normal erwachsene Ermahnungen, doch bitte ruhiger zu sein, nicht reagieren. Also muß ich wie mit Kleinkindern reden und sogar Sanktionen androhen. Wie immer in solchen Situationen fällt mir die Bemerkung eines Gutmenschen ein: „Achja, Erwachsenenbildung – da haben Sie es ja viel leichter als ich im Schuldienst, Erwachsene sind ja viel leichter zu händeln!“ Innerlich schreie ich jenem Gutmenschen ein „halt deine unwissende Klappe!“ entgegen und zähle die Minuten bis zum Feierabend. Gegen 12:45 bin ich daheim und stricke nach einem Nickerchen das linke Botticelli-Vorderteil fertig. Als ich das fertige Vorderteil betrachte, denke ich: das kann nicht stimmen. Tatsächlich: in völliger geistiger Umnachtung habe ich die Zunahmen falsch gemacht. Ich mache vor lauter Frust noch ein Nickerchen. Abends mache ich es mir auf dem Sofa mit einem Film gemütlich und beginne das rechte Vorderteil, dieses Mal mit richtigen Zunahmen – ach, so soll das aussehen!
Montag: um 08:20 klingelt der Paketbote. Nach einzwei Tassen Kaffee baue ich das Laufwerk ein. Bei der Reparatur bekomme ich die Rückmeldung, daß es nichts zu reparieren gibt, ahja. Bei der Systemwiederherstellung bekomme ich die Rückmeldung, daß die leider ganz und gar in die Hosen gegangen sei. 10:03: ich boote erneut: Vista läuft wieder. Ich beschließe, daß ich mal wieder nicht verstehen muß, was in den letzten Stunden passiert ist.
Vermurkstes Vorderteil von Botticelli.