Vom Schnorren und Nerven

Ich zitiere:

ich bin auf der Suche nach der Anleitung für die „Cable Rib Socks“, die Du im Mai diesen Jahres in deinem Blog vorgestellt hast.
Ich möchte nicht 18 Euro nur für eine Anleitung ausgeben und darum wollt ich Dich fragen, ob Du mir diese schicken würdest.
Oder weißt Du wie/wo ich sie sonst (billiger) bekommen könnte?
Ich hoffe Du fühlst Dich durch diese Mail nicht belästigt.

Nein, ich fühle mich nicht nur belästigt, ich finde sie unverschämt und nervig. Und um diesen ständigen Anfragen nach Anleitungen ein für alle Mal ein Ende zu machen (die Hoffnung stirbt zuletzt!), reagiere ich jetzt mal hier auf eine solche E-Mail öffentlich – Ich hoffe, du fühlst dich nicht durch diesen Beitrag belästigt.

Es gibt so was wie Copyright. Schon mal gehört? Dazu sage ich nichts mehr. Ich bin es leid.

Wir kennen uns nicht. Warum sollte ich dir einen solchen Gefallen tun, zumal ich zumindest gelernt habe: wenn du was willst, sag wenigstens das Zauberwort „Bitte“.

Ich möchte auch nicht immer Geld ausgeben. Aber so funktioniert das: ich will was haben, das kostet meistens was, also muß ich abwägen, ob ich das Geld habe und ob ich das Ding so gerne haben will, daß ich dafür zahle. Wie kommst du auf die Idee, daß ich gerne Geld ausgebe für andere Leute?

Wenn du wissen willst, wo es die Anleitung billiger gibt, dann google doch mal. Oder schau bei Onkel Amazon, da kostet das Buch neu 15,51, es gibt es gebraucht billiger. (Jetzt habe ich dir doch die Arbeit abgenommen…)

Also liebe Leserinnen, die ihr so gerne was hättet: bitte fragt mich nicht nach Anleitungen, deren Copyright ich nicht besitze. Ich schicke sie euch nicht, ich scanne sie nicht für euch ein, ich übersetze sie nicht für euch, ich schenke sie euch nicht. Und ich werde auch nicht mehr auf solche Anfragen reagieren.

es braucht nicht viel…

…um bessere Laune zu bekommen: erst mal ein paar Nächte über den Ärger schlafen und sich dann darauf zu besinnen, was wirklich wichtig ist: Rückhalt, jemanden zum Reden und zum Halten und sich klar machen, wer man ist und was man kann. Dabei hilft natürlich frische Luft und so bekam ich gestern einen langen schönen Spaziergang rund um den Märchensee geboten.

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Außer uns war niemand unterwegs, die Luft war herrlich, der Wald roch nach Herbst, die Steine strahlten schon Kälte aus.

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Heute war dann erneuter Tapetenwechsel angesagt und somit ein Bummel durch Stuttgart. Ganz früh waren wir auf dem Flohmarkt, wo ich etwas wunderbares gefunden habe: eine herrlich alte Garnrolle – wie gesagt, es braucht nicht viel…

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Oder in einem Laden genau die Seifenschale zu finden, die ich schon immer gesucht habe.

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Oder früh am Morgen durch die Markthalle zu schlendern und all die herrlichen Düfte zu riechen.

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Oder sich zu freuen, daß es nicht regnet, obwohl es danach aussah.

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Und dann gibt es noch einen Lückenfüller vorzustellen, ich warte, daß die restliche Wolle für die Drops-Jacke trocknet und habe deswegen einen Lacy Baktus angeschlagen. Schön mindless!

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Habe meinen Vorrat gesichtet und einen dicken Strang Kauni in dunklen Rottönen entdeckt. Jetzt bin ich fast bei der Hälfte.

the queen of Krautwickel…

…nenne ich mich seit vorgestern 😉 Nein, im Ernst: ich liebe Krautwickel und es ist so ein Essen, von dem ich bisher gedacht habe: das macht Mama so gut, ich darf es vielleicht einmal im Jahr bei ihr essen, aber selbst machen kann ich das nicht… Doch, ich kann („yes, we can Krautwickel!“) und sie sind prima geworden und soo viel Arbeit war es gar nicht. Nur soo viel zu Essen: acht Stück habe ich fabriziert, davon sind einige gegessen und ein paar mittlerweile eingefroren. Und nicht vergessen: ein bißchen ordentlich Sherry in die Soße! Ein Rezept kann ich nicht bieten, es war eine Mischung von Erinnerungen an Mamas Krautwickel, meiner eigenen Vorstellung und ein paar Anregungen aus diversen Internet-Rezepten.

Gestrickt wurde auch: die Vorderteile der Drops-Jacke sind nun auch fertig und der erste Ärmel ist angeschlagen. Es ist schon klar, daß die Wolle nicht reichen wird, aber ich warte mit dem Spinnen, bis der Ärmel fertig ist, damit ich weiß, wieviel ich noch brauche. Genügend Rohwolle habe ich noch. Die Jacke gefällt mir schon sehr gut, sie wird sicherlich herrlich warm, so daß ich sie bei trockenem Wetter gut als „richtige“ Jacke anziehen kann.

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Vollkommen am Thema vorbei, aber ich muß es mal sagen: warum werden manche Deutschpopliedchen so oft gespielt, daß man nach ein paar Tagen aggressiv wird, wenn man sie hört? Aktuelles Ohrenärgernis ist dieses Pflaster-Liedchen. Da hilft nur noch: Sender wechseln!

Morgen ist „D-Day„: ich schleppe den Liebsten mit zu Papas Geburtstag, so daß er den Rest der Familie kennenlernt. Ich bin etwas aufgeregter als er, weil ich mich für einen Teil der näheren Verwandtschaft manchmal etwas fremdschäme und ich nicht will, daß er schreiend davonläuft. Er ist nämlich nicht der Klebeverband, sondern der wundervolle Mann, der mich, während ich verzückt am Emsa-Döschen-Regal im Supermarkt stöbere, einfach so mal schnappt und küsst. Hach!

Von der Zeit

Meine Damen, vielen Dank für die netten Kommentare zu meiner Spinnerei! Ich hatte doch Urlaub und nichts zu tun, deshalb gingen mir die 700 Gramm so locker von der Hand. Ich empfinde das Spinnen immer als sehr produktiv und schaue gerne zu, wie sich die Spule füllt, das geht auch schneller als zuzuschauen, wie die Jacke wächst. Die Zeit am Spinnrad nutze ich immer für ausgiebiges Radiohören, was ich auch sehr genieße, weil es im Alltagstrott zu kurz kommt, da kann man nicht eben mal ein halbstündiges Features anhören, sondern muß es als Podcast später mal reinquetschen. Seit dieser Woche arbeite ich wieder und das ziemlich viel, so daß ich gestehen muß, daß das meiste, was ihr hier von der Drops-Jacke seht, am Wochenende entstanden ist.

Mittlerweile ist das erste Vorderteil fast fertig und ich frage mich, wie ich das mit dem Kragen mache: denn in der Anleitung wird der Kragen seperat gestrickt und anschließend angenäht… Das müßte doch auch mit stillgelegten Maschen an einem Stück später gehen?

Spartan Pullover

Da nicht damit zu rechnen ist, daß das Wetter heute noch mal besser wird (graugraugrau), gibt’s die Fotos vom gestrigen Wohnungsshooting.

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Irgendwie ist dieses dunkle Grün schwer zu fotografieren, entweder man sieht gar nichts oder es wirkt zu hell. Wie auch immer: er passt und ich mußte das gute Stück auch nicht blocken.

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Das Muster hat sich beim Waschen genauso verhalten, wie ich gehofft hatte: es hat sich selbst zurecht gezogen.

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Da meine Maschenprobe fernab des Originals war, mußte ich einiges ändern: ich habe die größte Größe gestrickt, um den Pulli in der kleinsten Größe zu erhalten. Das haute aber bei den Ärmeln nicht hin und so habe ich sie mit zehn Maschen mehr gestrickt, um auf die gewünschte Weite zu kommen und ein paar Zentimeter länger. Warum ich die Schultermaschen abketten sollte, um sie dann zusammenzunähen, leuchtet mit nie ein: also die Schultern mit der three-needle-bind-off-Methode geschlossen und die zentralen Maschen des Rückenteils stillgelegt, um sie später für den Rand wieder zu aktivieren – warum kompliziert wenn’s auch einfach geht?

Der Schnitt gefällt mir sehr gut für einen Männerpulli, nicht zu eng, nicht zu weit, kein Schnickschnack. Könnte man auch mit einem tieferen V-Ausschnitt stricken.

Anleitung: Spartan Pullover von Kristin Nicholas in Interweave Knits Fall 2006. Wolle: Alpenwolle von Seehawer&Siebert, handgesponnen. Nadelstärke 5. Verbrauch: helle Wolle: 40 Gramm, grüne Wolle: 685 Gramm.

Genau einen Monat…

…habe ich gebraucht, um die Alpenwolle zu spinnen und den Spartan Pulllover zu stricken. Mit 2 1/2 Ärmeln 😉 Der erste Versuch des Ärmels war zu eng und so mußte ich auch hier noch mal ribbeln und neu starten, damit die Ärmel nicht zu eng wurden. Wenigstens ein überblitztes kleines Foto von dem schönen V-Ausschnitt…

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Gestern ist er fertig geworden, wurde gewaschen und liegt nun auf dem Wäscheständer. Bilder mit Inhalt kann ich hoffentlich am Wochenende machen und dann gibt’s auch alle Infos.

Beseelt von der Fertigstellung habe ich dann gestern auch den Notre Dame Pullover geribbelt und neu angeschlagen mit dreißig Maschen mehr und das sieht nun realistisch aus. Nächste Woche habe ich auch noch mal Urlaub, vielleicht schaffe ich es ja, ihn auch fertig zu machen…

Kurz vor dem Ziel…

ging mir die Wolle aus… Zwei Drittel des zweiten Ärmels habe ich schon und es ist absehbar, daß die Wolle nicht ganz reichen wird. Also habe ich heute morgen noch mal 50 Gramm gesponnen und nun auch schon gewaschen (nichts mit „die Wolle darf noch ruhen“), so daß ich wohl morgen den Spartan Pullover fertig machen kann. Eine letzte Anprobe hat gezeigt, daß der erste Ärmel auch lang genug ist und alles tatsächlich passt.

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Tage später…

Lang ist so ein Männerrücken und breit – mir wird klar, daß ich ja eigentlich doch ein ganz zierliches Wesen daneben bin, zumindest gehen die Rückenteile für mich immer wesentlich schneller… Aber nun ist der Rücken nahezu fertig und da passt es doch ganz hervorragend, daß der Liebste heute zurückfährt und vielleicht nicht allzu spät heimkommt, so daß eine Anprobe möglich sein wird. Aber Hauptsache, er kommt heim, es waren zwar nur vier Tage die er weg war, mir kommt es aber wie eine Ewigkeit vor, eine öde einsame Ewigkeit :-(

kleiner Fortschritt

Da ich die ganze Woche und das ganze Wochenende gearbeitet habe, bin ich schon froh, daß ich den Spartan Pullover bis über den Musterteil weitergestrickt habe. Das mit-zwei-Farben-stricken ging mir auch nicht leicht von den Händen, habe keine Übung mehr darin. Dem Liebsten gefällt’s bisher und ich bin einigermaßen entspannt was die Größe angeht. Das Model weilt im hohen Norden und ich bin zuversichtlich daß ich bis zu seiner Rückkehr nächste Woche den Body fertig habe, so daß der Pullover ordentlich anprobiert werden kann, es ist ja jetzt nur noch glatt rechts zu stricken.

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