Rotmäntelchen

Mal wieder was „historisches“:  Vor gut einem Jahr habe ich das rote Mäntelchen angefangen und als es dann endlich fertig war und mich meine Mutter zum ersten Mal darin sah, mußte sie sehr lachen. Sie erzählte mir dann, daß ihr gerade einfiel, daß ich schon mal ein rotes Mäntelchen hatte, sie hatte mir eines gehäkelt. Und sie hat sich damit etwas gequält, denn häkeln gehört bei uns beiden nicht gerade zur Lieblingsbeschäftigung. Die Anleitung hatte meine Oma angeschleppt und die meinte: du häkelst das dem Kind, das wird niedlich aussehen. Ich konnte mich an dieses Mäntelchen gar nicht erinnern, aber meine Mutter fand es wieder in einem Schrank in ihrem unergründlichen Keller und fragte, ob ich es haben wolle. Na klar! Es dauerte ein wenig, bis es hier war, aber nun habe ich zwei rote Mäntelchen und finde es ganz entzückend, daß ich eine Kinderklamotte von mir im „Museum“ habe.

Graue Maus in Kittelschürze

Nach einer extrem arbeitsreichen Woche habe ich das schlechte Wetter am Wochenende genutzt, um ein bißchen zu nähen. Naja, ein toller Spaziergang im Sturm auf der Alb war auch noch drin mitsamt einer äußerst anhänglichen Hofkatze:

Schon vor zwei Wochen entstanden aus grauem Walkstoff (wieder hier erstanden) und wieder mit dem Schnitt von “Norderney”. Dieses Mal kürzer und wirklich angenehm bei der Arbeit zu tragen, nicht zu warm und ich habe die Arme frei um zu fuchteln 😉

Nun also zu den Versuchen mit dem neuen Buch, so richtig mit Ärmeln. Da hätten wir also meinen ersten Versuch. Da habe ich gleich einen Fehler im Schnittmuster gemacht, dadurch ist es etwas sehr weit geworden. Ich buche es als Prototyp ab, denn ich werde das Blüschen nochmal nähen, dann aber korrekt geschnitten.

Ich muß gestehen, ich hatte eine höllische Angst vor den Ärmeln, aber ich hab’s hingekriegt und war mächtig stolz. Der Stoff ist aus dem geerbten Vorrat meiner Oma: winzigkleine rote Punkte auf Weiß. Modell 7b aus Simple Modern Sewing.

Kommen wir zu meinem zweiten Versuch und meinem Favoriten: Der Stoff ist ebenfalls von meiner Oma, ich erinnere eine Kittelschürze daraus und bin mir sicher, daß sich Oma gerade köstlich amüsiert. Eine Bluse mit Raglanärmeln und Gummi-Rüschen-Abschluß. Echt einfach, sogar ich hab’s gleich verstanden.

Und ich mag diese weiten Teile. Stelle ich mir angenehm im Sommer vor. Auch das kommt auf die Liste „Mach ich noch mal!“.

Modell 2a aus  Simple Modern Sewing.

Und nun wird es entweder mit einem Rock oder einer Hose weitergehen. Wieder mit Omas Stoffen, ich habe noch genügend davon und Retro ist ja wieder in 😉

Da haben wir die Bescherung

Mit dem Zeigen der Weihnachtssocken will ich mal wieder den Blog beleben (und gleich für’s nächste Jahr Besserung geloben). Die bunten hatte ich schon in der Geschenkekiste und sind für die Damen der Schwiegerfamilie. Die anderen, die „Herrensocken“ in ansprechenden Grau-Grün-Tönen (ja, das hat Spaß gemacht bei den Lichtverhältnissen derzeit – Merke für’s nächste Jahr: graue/dunkle Socken im Hochsommer stricken!) für des Liebsten Vater und Bruder. Die schwarzen natürlich wie immer für meinen Papa, er will nichts anderes, also kriegt er halt seine schwarzen Socken.

Für alle weiblichen zu Beschenkenden gibt’s dieses Jahr noch Lavendelsäckchen dazu. Die hatte ich ja schon längst genäht, mußten nur noch gefüllt werden. Fein, wenn sich das mit Geschenkekiste bewährt, das ganze Jahr kommt was rein und am Ende habe ich eigentlich viel zu viel 😉

Die meiste Arbeit hatte ich dieses Jahr nicht mit den gestrickten Geschenken sondern mit zwei Fotoalben, die ich für meinen Bruder und meine Mutter erstellt habe.  Ich habe mich ja dem fotografischen Nachlass meines Opas angenommen und der ist groß. Ich habe nun für’s erste 200 Dias einscannen lassen und diese teilweise sehr zeitaufwendig am Computer restauriert. Zusätzlich habe ich einen Teil der Fotos, die seit Jahrzehnten in diversen Pralinenschachteln rumliegen, gescannt. Von allen Bildern habe ich Abzüge machen lassen und dann begann die große Auswahlphase, da in jedes Album nur 40 Bilder gingen.  320 Fotoecken später sind die Alben aber fertig und ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Ich wünsche euch schöne Weihnachten!

Erbe

Dieses Jahr war sehr von Haushaltsauflösungen dominiert, sei es in meiner Familie oder in des Liebsten Familie. Ich habe natürlich unendlich viele Stoffe und Kurzwaren vor dem Container gerettet, Küchenutensilien wie die abgeschabten Holzkochlöffel meiner Oma, an denen für mich viele Kindheitserinnerungen hängen usw. Die anderen haben mich das eine oder andere Mal komisch angeschaut, aber sei’s drum, für mich sind das Schätze. Bloß: wie die Schätze anschauen, würdigen, gar zeigen? Die meisten Sachen sind ja mittlerweile wieder gut verstaut, schließlich habe ich leider nicht den Platz und die Zeit, ein eigenes Museum aufzumachen. Deshalb habe ich mir einen kleinen Objektrahmen gekauft, den ich in unregelmäßigen Abständen füllen möchte.

Das war der Objektrahmen für September:

Strumpfhalter, damaliger Preis:  60 Pfennig. Aus dem Haushalt einer großen Handarbeiterin: Tante Anna.