Tante B.s Schätze

Sehr fotolastig wird das jetzt werden, wer also keine Lust auf alte Sachen hat, soll bitte umschalten. Sabine: das war wirklich ein großer Zufall, daß ich gestern diese Dinge „abstauben“ durfte, ein Haus, das fast schon komplett ausgeräumt war, nur noch Sachen, die die wirkliche Verwandschaft nicht haben wollte und demnächst auf dem Müll gelandet wären… Mein Glück war, daß es das Haus einer Strickerin/Näherin war, so daß ich ab und an mal verzückt kreischen konnte.

Wir fangen an mit den Kurzwaren:

Natürlich ist auch die obligatorische Zigarettendose mit Stecknadeln dabei.

Garnrollen aus Holz und Bakelit.

Ein Kopierrad und ein hölzerner Nadelköcher.

Stopfeier, wobei das vordere ein wahres Kunstwerk ist:

Ein „Weber-Ei“, so steht es geschrieben: im Inneren des Eis befinden sich zwei Spulen und ein abschließender Aufsatz, auf den der Fingerhut draufgesteckt ist – habe ich so noch nicht gesehen und finde es einfach nur wunderschön.

Kommen wir zu dem, was ich deshalb mitgenommen habe, weil es vom Stricker-Leben der Besitzerin zeugt (zig alte Stricknadeln habe ich dort gelassen):

Ein gestricktes Leibchen. Oft getragen, an den Armausschnitten oft ausgebessert und etwas ausgefranst.

Die Knopfleiste sorgfältig mit Stoff verstärkt, ein herrlicher Mustermix aus verschiedenen Rippen und Perlmuster. Schön und fest gestrickt aus dünner Baumwolle. Falls ich mal ein Museum aufmache, kriegt dieses Leibchen einen Ehrenplatz. Bis dahin wird es verwahrt.

Die klassische Windelhose. Davon habe ich zwei fertige gefunden. Eine dritte lag unvollendet im Strickkorb (der im übrigen aus einer Waschmitteltrommel gebastelt war). Ich vermute, Tante B. hat diese Hosen gestrickt, als sich ein Kind in der Verwandschaft angekündigt hat und dann hat man ihr gesagt, daß man diese Teile im Zeitalter der Plastikwindeln nicht mehr benutzt, darauf hin hat sie die dritte gar nicht mehr fertig gemacht…

Und nun noch etwas aus der Küche:

Zwei Backformen, eine davon eine Springform, für die ich auf dem Flohmarkt viel Geld hätte zahlen müssen. Die kommen irgendwann mal in den „Museumsschrank“, den ich für alte Küchengeräte einrichten will.

Der letzte Fund ist noch nicht hier, da er mit dem Auto transportiert werden muß, demnächst also noch davon ein Foto. Von den geschätzten 10 Kilo Leinzeug, die jetzt gerade trocknen spare ich mir ein Foto, nur so viel: sticken konnte sie auch sehr schön!

Spinnweben…

…im Haar, aber viele Schätze gefunden. Es ist herrlich, dazu eingeladen zu werden, in einem uralten Haus zu stöbern und mitzunehmen, was man mag. Ich wasche jetzt Unmengen von Leinzeug. Demnächst dann mal Fotos von den Schätzen und auch vom neuem Strickprojekt.

Fensterbrett…

3. Obergeschoss, kein Baum in der Nähe und das heute entdeckt und gestaunt:

Ich war so perplex, daß ich im Ernst überlegt habe, ob sich ein todesmutiges Flug-Eichhörnchen von der Mauer gegenüber (ca. 5m) auf das Fensterbrett geschleudert hat oder ob es doch eher bequem über die Katzenleiter geschlendert ist, dann die Wohnung durchquert hat und so auf das Fensterbrett gelangt ist, um den Wintervorrat zu verstauen.  – Der Liebste tippt aber eher auf einen Eichelhäher und das leuchtet mir nun auch mehr ein. Bin ja gespannt, ob die Eichel auch wieder abgeholt wird…

Ansonsten: ich spinne, weil ich nicht mehr weiß, was es ist, muß ich mich auf meine vage Erinnerung verlassen: ich vermute Gotland Schaf. Fast fertig mit dem knappen Kilo. Bilder und Projektvorstellung folgen.

dahoggeddiadiadaimmerhogged*

Eine Ode auf den alten Küchenhocker meiner Oma, frisch gerettet aus Opas Keller!

Dieser Hocker spielte eine wichtige Rolle beim Saft machen, wovon auch Brandflecken an der Unterseite der Sitzfläche zeugen. Bei meinem nächsten Saftmachen wird er wieder in Dienst genommen. Das großartigste an diesem Hocker ist aber der Stauraum. Ich habe zwar noch keine Ahnung, was ich hinein tun werde (früher war Schuhputzzeug drin), aber ich finde es toll.

Und dieser Hocker kann Farbe vertragen:

Squares mal ohne viele Löcher, ich finde feste Maschen einfach die schönsten.

Wolle: Mille Fili von Wolle Rödel, 100% Baumwolle, 225 Gramm, Nadelstärke 3,5.

*Übersetzung für die Nicht-Schwäbischen Leser: Da sitzen die, die da immer sitzen

keine schlechte Art…

…den Tag zu verbringen: nur an der frischen Luft. Dem Liebsten zuschauen, wie er mit dem neuen Rasenmäher die Wildnis zähmt, in der Sonne Unmengen von Unkraut jäten, unter’m Apfelbaum liegen und Zeitung lesen und ein bißchen häkeln und dann Abends noch bei den Eltern im Garten grillen: Sommer!

Grautöne

Normalerweise bin ich ja begeistert über die Schätze, die wir entdecken, wenn wir über’s Land fahren. Gestern war das nicht ausschließlich der Fall. Aber beginnen wir von vorne: Wir sind sehr früh nach Freudenstadt gefahren, um auf den dortigen Flohmarkt zu gehen. Der Flohmarkt war sehr nett, hauptsächlich Privatleute und ich habe einige wirkliche Schätze entdeckt und erstanden, dazu später mehr. Freudenstadt selber hat uns nicht so gefallen, natürlich kenne ich die städtebauliche Geschichte, aber selbst mit diesem „Bonus“ kann ich diesem geballten 50er Jahre-Charme nichts abgewinnen.

Danach ging’s auf der Schwarzwaldhochstraße zum Mummelsee, den wir einmal umrundet haben. Ich will gar nicht wissen, wie groß die Menschenmassen bei schönem Wetter sind, die dort aus Bussen ausgespuckt und wenig später wieder eingesaugt werden.

Ein bißchen viel Massentourismus…

Auf der Heimfahrt kamen wir wieder in Altensteig vorbei, das uns so begeistert hat, als wir es besucht haben. Ein Teilort davon ist Berneck. Kleiner Rat für alle Ausflügler: egal was auf dem riesigen Schild an der Abfahrt steht, von wegen Luftkurort, mittelalterlicher Stadtkern, Schloß etc. – biegt nicht ab! Zum Schloß läßt sich so viel sagen, ich zitiere: „Privatbesitz – keine Besichtigung – Wachhund“ – Zitatende. Nicht jede alte Stadtmauer macht einen mittelalterlichen Stadtkern. Und der Luftkurort ist verlassen, noch nie habe ich so viele leerstehende Häuser gesehen. Das war den Schlenker nicht wert.

Auf der Heimfahrt mußten wir dann anhalten, weil wir in einen solchen Gewitterregen kamen, daß man nichts mehr gesehn hat.

Aber nun zu den Schätzen: eine alte Puddingform mit Bügelverschluß, ein weiteres Albertle-Förmchen und tolles Leinen zu einem Spottpreis.

Pastelliges

Das zweite Häkelkissen ist fertig und gefällt mir wesentlich besser als das erste.

Hinten und vorne jeweils 16 Squares und dann halt noch einen breiteren Rand drumherum. Die Squares mit den Blümchen in der Mitte habe ich zum Teil aus der Landlust-Anleitung.

Wieder mit Verschluß:

Ansonsten: Sommerstimmung in der kühlen Wohnung. Gestern habe ich Bagels gekocht/gebacken, die lassen sich prima einfrieren, da lohnt der einmalige Aufwand.

In den Kommentaren wurde nach dem Geschmack des Erdbeersirups gefragt:

Erdbeerig, gut verdünnt sehr erfrischend. Schmeckt irgendwie nach Bullerbü…

Schnapsidee

Liebe Hörerinnen und Hörer, wir befinden uns in der Küche von Frau… Hm, wie war gleich noch Ihr Name?

Mein Name tut hier nichts zur Sache, wer hat Sie überhaupt reingelassen, es passt mir gerade gar nicht.

Frau…  – Nennen wir Sie mal Frau K. – Frau K. mit was für einem Gefühl sind Sie heute morgen aufgestanden?

Ach, mit einem richtig guten! Ich bin auf den Markt und durch’s Städtle, ein paar Besorgungen machen. Ich bin früh los, weil… Ja, weil ich diese Sache erledigen wollte.

Genau, diese Sache.  Hatten Sie das Gefühl, das sei eine gute Idee?

Natürlich, ich dachte, das mache ich schnell am Vormittag.

Haben Sie das schon mal gemacht?

Nein, das habe ich noch nie gemacht, aber ich erinnerte mich, daß meine Oma das auch so gemacht hat.

Frau K., Sie wissen schon, daß wir das Jahr 2010 schreiben und uns nicht im letzten oder vorletzten Jahrhundert befinden?

Ja doch! Aber… Naja, Sie wissen schon, selbermachen und so…

Ha! Selbermachen! Wie sind Sie denn auf diese Idee gekommen? An einem Tag, an dem es locker 30° heiß werden soll?

Naja, ich dachte ja, daß das schnell gemacht ist… Ich hatte da so eine Vorstellung von nachmittäglicher Ruhepause mit einem Glas…

Ja, aber wie kommt man denn auf so was?

Äh. Hm. Ich bin ein Opfer der Presse, ein Opfer dieser Gutmenschen-Glanz-Zeitschriften, dieser…

...dieser ach-wie-toll-ist-doch-das-Landleben-und-machen-Sie-doch-alles-selbst-Zeitschriften? Haha! So eine wie „Was die Trümmerfrau noch wußte“ oder „Glücklich im Biedermeier“? Und da dachten Sie, Sie könnten so an einem Samstagvormittag einfach mal 2 Liter Sirup fabrizieren?

Nun… Ja!

Daß Ihre Oma ihr Nachbarin dazugeholt hat, damals, damit sie nicht mit dem Schlamassel allein ist, das hatten Sie wohl vergessen?

Jetzt wo Sie es sagen…

Gab es Zwischenfälle?

Nein!

Ganz ehrlich? Was sind das für Scherben?

Meine Güte, eine Flasche ist mir beim Spülen runtergefallen, das ist nichts. Wo gehobelt wird…

Und? Werden Sie das nochmal machen?

Fragen Sie mich das morgen nochmal…

Und wer soll das nun alles trinken?

Ehrlich gesagt: ich weiß es nicht.

Liebe Hörerinnen und Hörer, wir verabschieden uns mit diesen Worten. Schalten Sie morgen wieder ein, wenn es heißt: Kochen mit Liebe. Ach, Frau K., hübsche Farbe übrigens…

Alles Wurz!?

Bei mir heißt ja alles Wurz, was nicht bei drei was anderes schreit, von daher bin ich über Aufklärung dankbar, falls ich jetzt hier einen meiner vermeintlichen Wurze zeige und das arme Pflänzchen in Wahrheit gar keiner ist 😉 Alles hat damit angefangen, daß wir in des Liebsten Garten wenigstens ein kleines Areal gestalten wollten. Nun ist es so, daß in diesem Garten in den letzten Jahren nicht viel getan wurde außer mähen. Einer der Töpfe, die wir im letzten Jahr angeschafft hatten, war über den Winter in zwei Hälften zerbrochen, das schrie direkt danach, etwas „Wurziges“ reinzusetzen, also entscheid ich mich im Baumarkt für eine Fetthenne. Ich dachte die Fetthenne und der Liebste, die werden sich verstehen, zumal bei der Pflege nicht allzuviel zu beachten ist. Genauso ist es, die Fetthenne (von der ich kein aktuelles Foto habe) gedeiht prächtig und müßte demnächst blühen. Ich wurde neidisch. Auch Wurz haben will! schrie es in mir. Nur habe ich ja keinen Garten, aber das hat mich nicht gehindert. Und nun erfreue ich mich meiner diversen Wurze und würde am liebsten überall ausgediente Gefäße aufstellen, in denen ich Wurze pflanze. Und nun gibt’s Wurzbilder. Wie gesagt: ich bin über Korrekturen sehr dankbar!

Das müßte doch ein Dach-Hauswurz sein? Eingepflanzt in meinen letzten Email-Kochtopf, den ich wegen Altersschwäche zwar ausgesondert habe, aber nicht wegwerfen wollte, da hängen Erinnerungen dran…

Ebenfalls ein Dach-Hauswurz? Dieses Arrangement habe ich von meinem Vater geschenkt bekommen, als wir neulich unsere Tauschgeschäfte tätigten.

Diesen Spinnweb-Hauswurz mag ich ganz besonders. Den habe ich neulich in einer Gärtnerei gekauft, entdeckt hatte ihn meine Mutter, er war ganz vernachlässigt im letzten Eck.

Das dürfte eine Fetthenne sein, oder? Die „Ableger“ habe ich neulich bei einem abendlichen Spaziergang durch ein Dorf gemopst, sprich ausgerupft, die wuchsen auf einem Dach, so einem bäuerlich-dörflichen Arrangement mit altem Wagen und Holzdach drüber, wisst ihr, was ich meine? Wie auch immer: ich gehe nicht in fremde Gärten, um zu rupfen! Der Blütenstengel hat das Anwachsen noch nicht ganz geschafft, er kränkelt, aber der Rest schlägt wild Wurzeln.

Aber das ist doch auch eine Fetthenne, oder? Zumindest stand es auf dem Topf drauf. Aber sie sieht so ganz anders aus als die andere. (Ich weiß, daß es zig Arten davon gibt, aber solche Unterschiede?!) Und ist die Fetthenne überhaupt ein Wurz? Fragen über Fragen! Aber gefallen tun sie mir alle :-)