Grautöne

Normalerweise bin ich ja begeistert über die Schätze, die wir entdecken, wenn wir über’s Land fahren. Gestern war das nicht ausschließlich der Fall. Aber beginnen wir von vorne: Wir sind sehr früh nach Freudenstadt gefahren, um auf den dortigen Flohmarkt zu gehen. Der Flohmarkt war sehr nett, hauptsächlich Privatleute und ich habe einige wirkliche Schätze entdeckt und erstanden, dazu später mehr. Freudenstadt selber hat uns nicht so gefallen, natürlich kenne ich die städtebauliche Geschichte, aber selbst mit diesem „Bonus“ kann ich diesem geballten 50er Jahre-Charme nichts abgewinnen.

Danach ging’s auf der Schwarzwaldhochstraße zum Mummelsee, den wir einmal umrundet haben. Ich will gar nicht wissen, wie groß die Menschenmassen bei schönem Wetter sind, die dort aus Bussen ausgespuckt und wenig später wieder eingesaugt werden.

Ein bißchen viel Massentourismus…

Auf der Heimfahrt kamen wir wieder in Altensteig vorbei, das uns so begeistert hat, als wir es besucht haben. Ein Teilort davon ist Berneck. Kleiner Rat für alle Ausflügler: egal was auf dem riesigen Schild an der Abfahrt steht, von wegen Luftkurort, mittelalterlicher Stadtkern, Schloß etc. – biegt nicht ab! Zum Schloß läßt sich so viel sagen, ich zitiere: „Privatbesitz – keine Besichtigung – Wachhund“ – Zitatende. Nicht jede alte Stadtmauer macht einen mittelalterlichen Stadtkern. Und der Luftkurort ist verlassen, noch nie habe ich so viele leerstehende Häuser gesehen. Das war den Schlenker nicht wert.

Auf der Heimfahrt mußten wir dann anhalten, weil wir in einen solchen Gewitterregen kamen, daß man nichts mehr gesehn hat.

Aber nun zu den Schätzen: eine alte Puddingform mit Bügelverschluß, ein weiteres Albertle-Förmchen und tolles Leinen zu einem Spottpreis.

Pastelliges

Das zweite Häkelkissen ist fertig und gefällt mir wesentlich besser als das erste.

Hinten und vorne jeweils 16 Squares und dann halt noch einen breiteren Rand drumherum. Die Squares mit den Blümchen in der Mitte habe ich zum Teil aus der Landlust-Anleitung.

Wieder mit Verschluß:

Ansonsten: Sommerstimmung in der kühlen Wohnung. Gestern habe ich Bagels gekocht/gebacken, die lassen sich prima einfrieren, da lohnt der einmalige Aufwand.

In den Kommentaren wurde nach dem Geschmack des Erdbeersirups gefragt:

Erdbeerig, gut verdünnt sehr erfrischend. Schmeckt irgendwie nach Bullerbü…

Quadratisch

Das Projekt Granny Square Decke ist gestorben – lang lebe das Granny Square Kissen! Als ich die neue Landlust aufgeschlagen hatte, war klar: die bisherigen Quadrate werden zu einem Kissen verarbeitet. Man merkt es den Quadraten an, daß sie mein erstes Häkelprojekt waren: die Quadrate, die gerade entstehen sehen viel schöner aus. Aber sei’s drum:

Und weil ich mich mal wieder um den Garten meiner Eltern kümmern muß darf, durfte heute Abend auch das Kissen mit in die Idylle:

Ich habe einen richtigen Verschluß gebastelt:

Und es ist von vorne und von hinten gehäkelt. Das Beweisfoto hat uns einige Mühe gekostet 😉

Wolle: Wolle Rödel Mille Fili, ich glaube es waren 220 Gramm, Häkelnadel Nr. 3,5. Die Squares habe ich aus verschiedenen Anleitungen zusammengestückelt.

Ruinen

Ich hatte ja ein freies Wochenende und so konnten wir gestern endlich mal wieder einen langen Ausflug machen. Am Vormittag brachen wir in Richtung Nordschwarzwald auf. Unser Weg führte uns zuerst nach Frauenalb. Das wollte ich schon lange mal anschauen. Doch zunächst nahmen wir erst mal ein sommerliches, kaltes und sehr köstliches Mittagessen zu uns.

Ich liebe ja diese Klosterruinen, in England habe ich auch etliche angeschaut. Leider ist hierzulande die Dokumentation vor Ort etwas dürftig. Die Tafel mit dem Grundriss war extrem gut versteckt und eingewachsen.

Auch die wenigen umliegenden Häuser haben Beachtung verdient, auch wenn der ehemalige Klostergarten leider verschlossen ist.

Nach Frauenalb ging’s ins nahegelegene Marxzell. Dort gibt es das wohl merkwürdigste Museum, das ich je gesehn habe: das Fahrzeugmuseum Marxzell. So toll, so verschroben, so voll – einfach grandios!

Jeder Zentimeter ist vollgestopft mit Kostbarkeiten, bis unter’s Dach. Man weiß gar nicht, wohin man zuerst schauen soll und hat dann doch bestimmt was übersehen.

Am Schluß waren wir auch noch im Museums-Kinosaal, auch der eine einzige Schatzkiste! Danach ging’s in Richtung Heimat, aber auf dem Weg lag noch etwas, was ich auch schon immer mal sehen wollte: das Kloster Hirsau.

Leider fing es dort dann an zu tröpfeln, so daß wir nicht so ganz ausgiebig durch die Anlage spazierten wie wir wollten. Aber dahin fahren wir sicher wieder!

Ein perfekter Ausflug: müde, platt, voller Eindrücke machten wir uns auf den Heimweg.

Schnapsidee

Liebe Hörerinnen und Hörer, wir befinden uns in der Küche von Frau… Hm, wie war gleich noch Ihr Name?

Mein Name tut hier nichts zur Sache, wer hat Sie überhaupt reingelassen, es passt mir gerade gar nicht.

Frau…  – Nennen wir Sie mal Frau K. – Frau K. mit was für einem Gefühl sind Sie heute morgen aufgestanden?

Ach, mit einem richtig guten! Ich bin auf den Markt und durch’s Städtle, ein paar Besorgungen machen. Ich bin früh los, weil… Ja, weil ich diese Sache erledigen wollte.

Genau, diese Sache.  Hatten Sie das Gefühl, das sei eine gute Idee?

Natürlich, ich dachte, das mache ich schnell am Vormittag.

Haben Sie das schon mal gemacht?

Nein, das habe ich noch nie gemacht, aber ich erinnerte mich, daß meine Oma das auch so gemacht hat.

Frau K., Sie wissen schon, daß wir das Jahr 2010 schreiben und uns nicht im letzten oder vorletzten Jahrhundert befinden?

Ja doch! Aber… Naja, Sie wissen schon, selbermachen und so…

Ha! Selbermachen! Wie sind Sie denn auf diese Idee gekommen? An einem Tag, an dem es locker 30° heiß werden soll?

Naja, ich dachte ja, daß das schnell gemacht ist… Ich hatte da so eine Vorstellung von nachmittäglicher Ruhepause mit einem Glas…

Ja, aber wie kommt man denn auf so was?

Äh. Hm. Ich bin ein Opfer der Presse, ein Opfer dieser Gutmenschen-Glanz-Zeitschriften, dieser…

...dieser ach-wie-toll-ist-doch-das-Landleben-und-machen-Sie-doch-alles-selbst-Zeitschriften? Haha! So eine wie „Was die Trümmerfrau noch wußte“ oder „Glücklich im Biedermeier“? Und da dachten Sie, Sie könnten so an einem Samstagvormittag einfach mal 2 Liter Sirup fabrizieren?

Nun… Ja!

Daß Ihre Oma ihr Nachbarin dazugeholt hat, damals, damit sie nicht mit dem Schlamassel allein ist, das hatten Sie wohl vergessen?

Jetzt wo Sie es sagen…

Gab es Zwischenfälle?

Nein!

Ganz ehrlich? Was sind das für Scherben?

Meine Güte, eine Flasche ist mir beim Spülen runtergefallen, das ist nichts. Wo gehobelt wird…

Und? Werden Sie das nochmal machen?

Fragen Sie mich das morgen nochmal…

Und wer soll das nun alles trinken?

Ehrlich gesagt: ich weiß es nicht.

Liebe Hörerinnen und Hörer, wir verabschieden uns mit diesen Worten. Schalten Sie morgen wieder ein, wenn es heißt: Kochen mit Liebe. Ach, Frau K., hübsche Farbe übrigens…

and the winner is…

Geduld! So eine Verlosung will gut vorbereitet werden. Aus Schreibfaulheit werden die Lose mit den Nummern der Kommentare zunächst digital erstellt:

Sodann ausgedruckt und ausgeschnitten und gefaltet:

Okay, ich hätte auch eine kleinere Schüssel nehmen können… Nochmal gut gemischt…

Auftritt Lottofee Ziehungsbeamter linke Hand (die rechte mußte ja fotografieren):

Wie aufregend! Da, mit geschlossenen Augen hat sie eines der Lose ergriffen:

Welche Nummer ist es wohl?

Aha, die 35! Aber wer ist denn nun die 35? Schnell zum Computer gerannt und nachgeschaut:

Die Gewinnerin meiner Bloggeburtstagsverlosung ist Eva! Herzlichen Glückwunsch! Du darfst dir jetzt einen der Beutel aussuchen! Persönliche Mail geht natürlich auch noch raus.

So meine Lieben, das war schön! Vielen lieben Dank für eure Kommentare und Glückwünsche!

Häkelbilder

Nicht gerade adäquat zum Strickbloggeburtstag Häkelbilder zu zeigen, aber bei dieser Hitze ruht das Mohairprojekt. Statt dessen widme ich mich mal wieder den Granny Squares, die Presse macht’s möglich. Ein bißchen Vorarbeit hatte ich ja schon geleistet und eigentlich ist der erste Bezug auch schon fertig, aber noch nicht trocken. Und deshalb gibt’s nur Bilder von den nächsten Stapeln:

Und noch mal:

So fein ich auch WordPress 3.0 finde, ein paar meiner tollen Plugins funktionieren nicht mehr, muß ich morgen mal basteln. Vor allem mein schönes Anti-Spam-Rechnen-Plugin funzt nicht mehr. Weil ich deshalb nun jeden Tag ca. 20 Pfui-Deibel-Spam-Kommentare löschen muß, gibt es vorerst auch hier eine Captcha-Abfrage – ich mag’s auch nicht, aber anders geht es halt gerade nicht.

Toll, wie eifrig ihr kommentiert und gratuliert habt: Danke! Bis Mitternacht seid ihr noch dabei und morgen gibt’s dann die Verlosung!

so gerne…

…hätte ich jetzt geschrieben: ich bin mit dem Bundespräsidenten schon mal geflogen. Leider stimmt das nun nicht. Außerdem merke ich, daß ich älter werde: ich mag keine tätowierte Bundespräsidentengattin haben.

Selten!

Wirklich selten war eine Autofahrt vom Supermarkt heim sooo spannend und selten, wirklich selten hat mich ein Fußball-Ergebnis so erfreut – nicht nur weil ich im Tippspiel richtig getippt habe!

Alles Wurz!?

Bei mir heißt ja alles Wurz, was nicht bei drei was anderes schreit, von daher bin ich über Aufklärung dankbar, falls ich jetzt hier einen meiner vermeintlichen Wurze zeige und das arme Pflänzchen in Wahrheit gar keiner ist 😉 Alles hat damit angefangen, daß wir in des Liebsten Garten wenigstens ein kleines Areal gestalten wollten. Nun ist es so, daß in diesem Garten in den letzten Jahren nicht viel getan wurde außer mähen. Einer der Töpfe, die wir im letzten Jahr angeschafft hatten, war über den Winter in zwei Hälften zerbrochen, das schrie direkt danach, etwas „Wurziges“ reinzusetzen, also entscheid ich mich im Baumarkt für eine Fetthenne. Ich dachte die Fetthenne und der Liebste, die werden sich verstehen, zumal bei der Pflege nicht allzuviel zu beachten ist. Genauso ist es, die Fetthenne (von der ich kein aktuelles Foto habe) gedeiht prächtig und müßte demnächst blühen. Ich wurde neidisch. Auch Wurz haben will! schrie es in mir. Nur habe ich ja keinen Garten, aber das hat mich nicht gehindert. Und nun erfreue ich mich meiner diversen Wurze und würde am liebsten überall ausgediente Gefäße aufstellen, in denen ich Wurze pflanze. Und nun gibt’s Wurzbilder. Wie gesagt: ich bin über Korrekturen sehr dankbar!

Das müßte doch ein Dach-Hauswurz sein? Eingepflanzt in meinen letzten Email-Kochtopf, den ich wegen Altersschwäche zwar ausgesondert habe, aber nicht wegwerfen wollte, da hängen Erinnerungen dran…

Ebenfalls ein Dach-Hauswurz? Dieses Arrangement habe ich von meinem Vater geschenkt bekommen, als wir neulich unsere Tauschgeschäfte tätigten.

Diesen Spinnweb-Hauswurz mag ich ganz besonders. Den habe ich neulich in einer Gärtnerei gekauft, entdeckt hatte ihn meine Mutter, er war ganz vernachlässigt im letzten Eck.

Das dürfte eine Fetthenne sein, oder? Die „Ableger“ habe ich neulich bei einem abendlichen Spaziergang durch ein Dorf gemopst, sprich ausgerupft, die wuchsen auf einem Dach, so einem bäuerlich-dörflichen Arrangement mit altem Wagen und Holzdach drüber, wisst ihr, was ich meine? Wie auch immer: ich gehe nicht in fremde Gärten, um zu rupfen! Der Blütenstengel hat das Anwachsen noch nicht ganz geschafft, er kränkelt, aber der Rest schlägt wild Wurzeln.

Aber das ist doch auch eine Fetthenne, oder? Zumindest stand es auf dem Topf drauf. Aber sie sieht so ganz anders aus als die andere. (Ich weiß, daß es zig Arten davon gibt, aber solche Unterschiede?!) Und ist die Fetthenne überhaupt ein Wurz? Fragen über Fragen! Aber gefallen tun sie mir alle :-)