Die Karamell-Demütigung…

…ist noch nicht ganz verwunden (auch der zweite Versuch ging daneben, sah zwar besser aus und war auch fester, aber eben immer noch nicht „schnittfest“), da suche ich mir einfach ein neues Gebiet, auf dem es gründlich schief gehen kann: heute startet das Projekt „Springerle„. Ich werde berichten…

Doris

Erster Kältetest ist bestanden: Ausflug auf die Alb, wo uns grimmige 3 Grad erwarteten. Und was soll ich sagen: dieses Wickeldings hält genauso warm, wie ich erwartet hatte.

Hier stehe ich vor dem Philipp-Matthias-Hahn-Museum in Onstmettingen, die erste Station unseres Museumsnachmittages. Besonders figurfreundlich ist Doris nicht, aber eine dicke Winterjacke zaubert schließlich auch keine Elfenfigur ;-).

Wie man undeutlich sieht: in Tübingen war gestern kein schwarzes Samtband aufzutreiben (ist wohl ein zu ungewöhnlicher Wunsch…), deshalb habe ich mich alternativ dazu zu einem violetten Band entschieden, passt zwar zur Jacke aber nicht zur gegen-den-Novemberblues-Bluse.

Und nochmal aus der Nähe:

Danach führte uns unser Weg nach Tailfingen ins Maschenmuseum, das ganz interessant ist, zumal wenn die Familiengeschichte eng mit der dortigen Textilindustrie verknüpft ist. (Lauter Weber, Näherinnen und Feinmechaniker im Familienstammbaum…)

Stickautomaten mit Lochkarten. Und mein Alter Ego:

Anleitung: Doris von Marie Wallin in Rowan Winter Kids.

Wolle: hellgraue Schottische von Wollknoll. Nadelstärke 3,5. Verbrauch: 1090 Gramm.

Süßes oder…

Liebe Hörerinnen und Hörer, Sie erinnern sich doch sicherlich an Frau K. – im Sommer hatten wir schon einmal die Gelegenheit, Ihr beim Kochen über die Schulter zu schauen…

Äh, Hallo, Guten Tag. Sie kommen auch heute etwas ungelegen…

Ach was, Frau K. – Sie haben doch Ihre Küche im Griff, wir stören auch überhaupt nicht. Gut riecht’s hier!

Ja, riechen tut’s…

Aber was ist das denn? Diese gelbliche flüssige Masse dort in der Schüssel? Sieht ein bißchen aus wie…

Das – das sind Bonbons…

Bonbons? Mit Verlaub Frau K., Bonbons sehen anders aus, vor allem fester.

Ich bin sicher, die Masse wird noch fester, ja im Rezept stand was von „schnittfest“…

Haha, „schnittfest“, das ist gut, das muß ich mir merken!  Lassen Sie mich raten: Sie haben sich die neueste Ausgabe von der “Was die Trümmerfrau noch wußte” gekauft und dachten, es sei eine gute Idee, an Ihrem freien Tag Karamelle selbst herzustellen. Vermutlich hat Ihre Oma das auch immer gemacht?

Ja, richtig, meine Oma hat…

Hat Ihre Oma denn auch ihren besten Kochtopf dafür benutzt?

Äh, nein…

Das ist doch ihr bester Topf, der da drüben steht und aussieht, als würde er nie mehr sauber werden – richtig?

Ja, schon, aber vielleicht, wenn ich ihn mit Wasser gefüllt auf dem heißen Herd stehen lasse…

Haha, genau! Dann wenn Ihre Masse dort „schnittfest“ sein wird, genau dann wird auch der Topf wieder sauber sein! Köstlich, Frau K.! Wie immer köstlich, Ihnen beim Arbeiten zuzuschauen. Liebe Hörerinnen und Hörer, wir verabschieden uns hiermit wieder aus der Küche von Frau K., sind aber schon jetzt gespannt, was Sie uns das nächste Mal bieten wird! …„Schnittfest“, ich lach mich tot!

Alles Schaf, oder was?

Wie gut, wenn man seinen Wollvorrat im Blick hat bzw. weiß, was man spinnt und strickt. Ich ging ja davon aus, daß ich Doris aus Gotland Wolle stricke, die Wolle ging aus. Freundlicherweise bot man mir auch die gewünschte Menge an, allerdings hatte ich in der Zwischenzeit den Wollknoll-Katalog gewälzt und mir Gedanken um ein mögliches neues Projekt gemacht. Ich dachte so vor mich hin „ach, die hellgraue Schottische sieht ja auch hübsch aus!“ Also entschloss ich mich zu bestellen: 1 Kilo von der Schottischen und 300 Gramm von der Gotland, um Doris fertig machen zu können. Heute Morgen kam das Paket. Und was war drin: genau das, was ich bestellt hatte, nur daß ich jetzt weiß, daß ich Doris aus der hellgrauen Schottischen gesponnen/gestrickt habe und daß ich jetzt 300 Gramm Gotland habe… Aber: ach, die Gotland sieht ja auch hübsch aus!

Und nun sind die Pakete auch ordentlich beschriftet…

Doris

Gestern der kurze Hilferuf, heute gibt’s endlich ein Bild dazu. Ist es doch heute auch mal wieder seit gefühlten 100 Tagen hell (ich schramme hier so knapp an einer Herbstdepression vorbei, wie soll das erst im November werden?)…

Ich habe Doris gesehen und dachte nur: ah! Warm und bequem! Also habe ich die Anleitung umgerechnet und losgestrickt und jetzt fehlen halt ein paar Gramm für den letzten Ärmel, wird sich also die Fertigstellung um eine Woche verzögern…

Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Gelee gemacht:

Habe so viele Äpfel geschenkt bekommen und mein Apfelmus-Vorrat reicht für’s erste. Und richtig geliert hat’s auch! Auch wenn ich zu Beginn sehr gezweifelt habe…

Gotland – verzweifelt gesucht!

Oder: die Jacke, die mich wahnsinnig macht… Ich stricke zur Zeit „Doris“ aus den Rowan Winter Kids für mich. Die Jacke hat’s mir auf den ersten Blick angetan, gesponnen habe ich etwas aus dem Spinnvorrat, ich vermute, daß es Gotland Schaf im Band von Wollknoll war. Nun bin ich endlich mit dem ersten Ärmel fertig und nun steht fest: die Wolle reicht nicht. Bevor ich nun bestelle: vielleicht hat ja eine von euch einen kleinen Rest von 150 Gramm übrig, den sie gerne loswerden würde? Gegen Bezahlung und Porto natürlich! Ich könnte mir vorstellen, daß die eine oder andere Spinnerin was übrig hat…

Herr Mappus, Herr Rech, all Sie anderen,

darf ich Ihnen unbekannterweise mal kurz mein derzeitiges Befinden kundtun?

Dazu muß ich wieder einmal Max Liebermann zitieren: „Ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte.“ Ich habe Sie und Ihre Partei noch nie gewählt und ich schwöre hiermit: ich werde Sie auch niemals wählen! Nicht daß Sie es interessieren würde, aber loswerden vor dem nächsten Kotzen mußte ich es dennoch. Und viele Grüße an Ihre Kommunikationskasper! Man sieht sich immer zweimal im Leben – das nächste Mal kann ich hoffentlich direkt auf Ihre Schuhe kotzen! Entschuldigung, nicht mal damals in Berlin habe ich Polizisten mit Gasmasken gesehen – Thank you for the mental picture!

Ich frage mich wirklich: was geht in Ihnen vor? Essen Sie gerade ein Schnittchen und schlagen sich auf die Schenkel oder ist Ihnen wenigstens ein bißchen elend und denken darüber nach, was hier gerade abgeht? Es gab schon einmal einen Punkt in meinem Leben, als ich mich geschämt habe, in Baden-Württemberg zu wohnen. Vielen Dank dafür, daß Sie mir jetzt das gleiche Gefühl bescheren.  Es möge das ganz große Elend über Sie kommen! Das ganz große Kino eben, das Sie mir heute beschert haben. Wir sehen uns spätestens wieder am 27. März 2011!

Beute

Ich wollte ja noch meine letzte Flohmarkt-Beute zeigen. Wir waren am Sonntag auf dem wirklich schönen Antikmarkt in Ludwigsburg, auf dem fast ausnahmslos tolle Sachen zu sehen waren und nette Verkäufer zu netten Pläuschchen aufgelegt waren. Das Wetter war auch stabil genug, um auf dem Marktplatz ein spätes Frühstück mit den Wespen zu teilen. Danach ging’s für mich das erste Mal hinauf zum  Hohenasperg, wo wir die wirklich toll gemachte Ausstellung anschauten und Kastanien sammelten. Aber nun zur Beute:

Vor allem Albertle-Förmchen (das gibt dann eines Tages einen eigenen Ausstellungsraum 😉 ) und eine Schaumkelle…

…die jetzt vor dem Küchenfenster (natürlich!) hängt. Danke an Sabine, die hat mir mal davon erzählt und seitdem ging’s mir nicht aus dem Kopf, es fehlte nur die Kelle…