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Bevor ich mich wieder an das Wickeldings setze: es gibt durchaus auch Erfolgserlebnisse zu vermelden: fertig sind zwei Hosen und ich finde sie herrlich bequem und sommerlich. Diese hier ist aus uraltem Leinen aus der „Nachlasskiste“ und wurde heute zum ersten Mal ausgeführt.

Anleitung aus: Simple Modern Sewing von Shufu To Seikatsu Sha, Modell 4b

Die zweite Hose ist das gleiche Modell, aber aus buntem Stoff. Zeige ich dann, wenn ich sie mal anhabe.

Das Wickeldings des Grauens

Hm, was sind das denn für Ecken? Darts – ja, daß das spitz zuläuft sehe ich auch. Wie? Darts sind Abnäher? Ich soll Abnäher nähen? Kann ich nicht, habe ich noch nie gemacht…

Wie Schrägband? Ich habe keinen Stoff mehr für Schrägband. Wenn ich jetzt stricken würde, könnte ich mir Wolle nachkaufen, aber wenn man sich in den Kopf gesetzt hat, aus einem alten Stoff was zu nähen, dann könnt ihr mir doch nicht einfach auf einmal mit Schrägband kommen! Muß ich halt tricksen…

Warum ist nun wieder das Rückenteil 5 cm kürzer als das Vorderteil??? Und warum ist das Ganze eh so kurz, so ganz anders als auf dem Foto? Das wird ja ein Empire-Kleidchen und kein lässiges Wickeldings… Immerhin sind die Abnäher da, wo sie sein sollen.

Ah, jetzt kommt die Raffung! Ja, da hatte ich mal eine richtig gute Idee: eine Runde für umsonst nähen. Wie kriege ich jetzt das Geraffel hin? Wieder tricksen, es wird auch mit Gummiband gehen. – Vielleicht kann ich das Wickeldings ja zu Fasching anziehen? – Warum ist das Ding jetzt geschlossen, das müsste doch offen sein, soll doch immerhin zum Wickeln sein. Aha! Das Schößchen vorne hätte in zwei Teilen genäht werden müssen, kann ich ja nicht ahnen! Also die eine Seitennaht auftrennen. Als ich sie glücklich aufgetrennt habe, merke ich, daß ich die Naht einfach hätte lassen können, ich hätte ja nur, was ich jetzt auch noch machen muß, das Teilchen vorne durchschneiden müssen…

Warum verlassen mich beim Nähen komplett mein logisches Denken und mein Vorstellungsvermögen? Wo sind sie hin? Sei’s drum, mittlerweile ist gerettet, was gerettet werden mußte, vielleicht wird ja doch noch was draus.

Fortsetzung folgt.

 

-10°

Nach einer extrem arbeitsreichen Woche war heute dringend Sonne und Frischluft angesagt. Also warm angezogen* und ab auf die Alb, nach Münsingen genauer gesagt auf den ehemaligen Truppenübungsplatz.

Ich habe irgendwie den Eindruck die Schilder werden jedes Jahr größer.

Also immer schön auf dem Weg geblieben… 

Nach dem Spaziergang und einer Einkehr im „Schützen“ haben wir noch die Ausstellung im Biosphärenzentrum angeschaut. Sehr empfehlenswert!

*Und nun zum Thema warm anziehen: nach einem Jahr im stetigem Einsatz sehen die grauen Handstulpen mittlerweile etwas angegriffen aus. Also habe ich schnell neue gestrickt aus den Resten Lima, die vom Mäntelchen noch übrig waren.

Anleitung: Men’s Hand/Wrist Warmers by Joelle. Wolle: Drops Lima. Verbrauch: 85 Gramm, gestrickt mit 3,5mm-Nadeln.

Rotmäntelchen

Mal wieder was „historisches“:  Vor gut einem Jahr habe ich das rote Mäntelchen angefangen und als es dann endlich fertig war und mich meine Mutter zum ersten Mal darin sah, mußte sie sehr lachen. Sie erzählte mir dann, daß ihr gerade einfiel, daß ich schon mal ein rotes Mäntelchen hatte, sie hatte mir eines gehäkelt. Und sie hat sich damit etwas gequält, denn häkeln gehört bei uns beiden nicht gerade zur Lieblingsbeschäftigung. Die Anleitung hatte meine Oma angeschleppt und die meinte: du häkelst das dem Kind, das wird niedlich aussehen. Ich konnte mich an dieses Mäntelchen gar nicht erinnern, aber meine Mutter fand es wieder in einem Schrank in ihrem unergründlichen Keller und fragte, ob ich es haben wolle. Na klar! Es dauerte ein wenig, bis es hier war, aber nun habe ich zwei rote Mäntelchen und finde es ganz entzückend, daß ich eine Kinderklamotte von mir im „Museum“ habe.

Nadelstiche

Nun ist es also so weit: der Schuster meines Vertrauens (erst vor drei Wochen rettete er meine durchgelaufenen Naturalista-Boots, an denen ich sehr hänge und an denen auch nichts kaputt war außer die durchgelaufenen Sohlen. Ich bin ja ein großer Freund von Sachen reparieren vor allem, wenn ich endlich schöne und bequeme Schuhe gefunden habe – aber: ich schweife ab!) hat seine Kurzwarenabteilung sein Kurzwarenregal aufgelöst. Wollte ich doch heute nicht nur Schnürsenkel bei ihm kaufen sondern auch noch dünnes Gummiband (Puffärmel, ich will ganz viele Puffärmel diesen Sommer!) kaufen. Auf meine entsetzte Nachfrage meinte er: „Ja, aber Leute kaufe nix davon“. Selbstlos wie er ist, durchsuchte er zwar noch seine Geheimschublade, aber da war nur noch breites Gummiband und nicht das, das ich wollte und das er äußerst entzückend als „ja, ich weiß, du willst Spaghetti“ bezeichnete. Und nun? Keine Kurzwaren mehr in der Innenstadt. Es sein denn, ich würde in die Stoff-Apotheke gehen und mir sagen lassen wollen, daß Gummiband wohl was für unfähige Anfänger ist und daß man sich zu fein für so einen Krempel ist. Was ich natürlich nicht will und tue. Und wo kaufe ich jetzt die Nadeln für die Nähmaschine? Immerhin waren seine Nadeln von Groz-Beckert, ohne Singer- oder Pfaff- oder Schlag-mich-tot-Aufdruck und deshalb um Längen günstiger und außerdem aus dem Geburtsort und aus der Nachbarschaft (sofern das auch nicht Re-Importe waren). Das ist doch gelinde gesagt Scheiße, daß ich meinen wenigen Krempel jetzt bestellen muß, nur weil zu wenige Leute Kurzwaren benötigen. Dann kommen die Versandkosten dazu und dafür gibt es in der Innenstadt wieder einen Optiker oder Handyladen mehr in der Innenstadt. Der OB probt einen Aufstand gegen „die Großen“, wenn ein Sportartikel-Großhändler an den Innenstadtrand will, gegen den alltäglichen Verfall der Innenstadt wird nichts getan, gibt auch keine Presse für Gummiband. Ist auch zugebenermaßen kein weltbewegendes Problem. Da fällt mir gerade ein, daß ich heute beinahe auf eine tote Ratte getreten bin – wohlgemerkt nicht im Abwasserkanal sondern auf einem öffentlichen Gehweg. Ich fasse also zusammen: keine Kurzwaren mehr, dafür Nagetiere. Das ist natürlich auch eine Art der Innenstadtentwicklung.

Da war früher auch ein Kurzwarenladen drin. Ich erinnere mich noch, wie ich mit meiner Mutter da drin stand und sie – für mich – sehr geheimnisvolle Dinge gekauft hat.

Graue Maus in Kittelschürze

Nach einer extrem arbeitsreichen Woche habe ich das schlechte Wetter am Wochenende genutzt, um ein bißchen zu nähen. Naja, ein toller Spaziergang im Sturm auf der Alb war auch noch drin mitsamt einer äußerst anhänglichen Hofkatze:

Schon vor zwei Wochen entstanden aus grauem Walkstoff (wieder hier erstanden) und wieder mit dem Schnitt von “Norderney”. Dieses Mal kürzer und wirklich angenehm bei der Arbeit zu tragen, nicht zu warm und ich habe die Arme frei um zu fuchteln 😉

Nun also zu den Versuchen mit dem neuen Buch, so richtig mit Ärmeln. Da hätten wir also meinen ersten Versuch. Da habe ich gleich einen Fehler im Schnittmuster gemacht, dadurch ist es etwas sehr weit geworden. Ich buche es als Prototyp ab, denn ich werde das Blüschen nochmal nähen, dann aber korrekt geschnitten.

Ich muß gestehen, ich hatte eine höllische Angst vor den Ärmeln, aber ich hab’s hingekriegt und war mächtig stolz. Der Stoff ist aus dem geerbten Vorrat meiner Oma: winzigkleine rote Punkte auf Weiß. Modell 7b aus Simple Modern Sewing.

Kommen wir zu meinem zweiten Versuch und meinem Favoriten: Der Stoff ist ebenfalls von meiner Oma, ich erinnere eine Kittelschürze daraus und bin mir sicher, daß sich Oma gerade köstlich amüsiert. Eine Bluse mit Raglanärmeln und Gummi-Rüschen-Abschluß. Echt einfach, sogar ich hab’s gleich verstanden.

Und ich mag diese weiten Teile. Stelle ich mir angenehm im Sommer vor. Auch das kommt auf die Liste „Mach ich noch mal!“.

Modell 2a aus  Simple Modern Sewing.

Und nun wird es entweder mit einem Rock oder einer Hose weitergehen. Wieder mit Omas Stoffen, ich habe noch genügend davon und Retro ist ja wieder in 😉

geschenkt, gekauft, gewonnen

Ja, ich auch! Auch ich habe mir zu Weihnachten und Geburtstag einen Kindle schenken lassen und bin schwer begeistert vom Schriftbild, von der Leichtigkeit und von der Tatsache, daß ich beim Lesen während ich auf der Seite liege nicht mehr mit „guten“ und „schlechten“ Seiten zu kämpfen habe.  Und weil ich keine Lust hatte, nahezu ein Drittel des Kaufpreises zusätzlich noch in eine Hülle zu investieren, habe ich mir aus Resten selber eine genäht. Außen Walkstoff, innen alter karierter Bettbezug.

Gestern neuen wunderschön mausgrauen Walkstoff gekauft, um vielleicht noch ein Kleid zu nähen oder was ganz anderes (z.B. eine männertaugliche Kindle-Hülle). Anregung genug kam heute mit der Post: wunderschöne Oberteile und Röcke, die alle angeblich leicht zu nähen sind. Mal schauen, ob ich mich da ran trauen werde. Schon das Teilchen vom Cover gefällt mir ausnehmend gut.

Ebenfalls mit der Post kam diese Woche mein Gewinn aus Tichiros Weihnachtstombola. Am letzten Tag wurde dann doch noch eine meiner Losnummern gezogen und ich habe mich gefreut wie Bolle über die Kauri:

Bei der nächsten Weihnachtstombola werde ich auf jeden Fall wieder mitmachen.

Achja, und noch etwas in eigener Sache: weil ich hier gerade mit Spam-Kommentaren zugemüllt werde, ist die Kommentarfunktion vorerst auf Moderation umgeschaltet.

Grau

Für’s neue Jahr wünsche ich mir mehr Licht, das ist ja nicht zum Aushalten, dieser Dämmerzustand den ganzen Tag über! Aber es hilft ja nichts diese Jammerei zum Jahresende. Statt dessen praktisches: ich habe schon mal vorsorglich meine Wanderschuhe imprägniert, falls der Regen doch noch ein wenig nachlässt und der Liebste und ich unseren eigentlichen Silvesterplan umsetzen können. So oder so gibt es heute Abend aber erst mal „Brathühnchen für zwei“ nach Jamie Oliver, ich bin sehr gespannt, habe noch nie was gefüllt. Da wir an Weihnachten ein Käsefondue, das laut Rezept für vier Personen bestimmt war, alleine geschafft haben, sehe ich auch dem anderthalb Kilo Vogel gelassen entgegen.

Nach Weihnachten habe ich noch was neues angeschlagen (nicht daß hier nicht genug angefangene Sachen rumliegen würden – ab morgen wird nur noch fertiggestellt, nichts mehr angefangen!). Es soll ein zweiter schlichter Dandelion werden aus selbstgesponnener Gotland. Die Anleitung gibt’s übrigens mittlerweile kostenlos als Download.

Mittlerweile habe ich die Hälfte des Rückenteils, davon gibt es aber kein Foto, denn heute ist es definitiv zu dunkel. Deshalb noch eines, das ich vor ein paar Tagen gemacht habe, als es gerade mal hell war…

Grau kann auch sehr schön sein!

Ich wünsche euch einen guten Rutsch!

Da haben wir die Bescherung

Mit dem Zeigen der Weihnachtssocken will ich mal wieder den Blog beleben (und gleich für’s nächste Jahr Besserung geloben). Die bunten hatte ich schon in der Geschenkekiste und sind für die Damen der Schwiegerfamilie. Die anderen, die „Herrensocken“ in ansprechenden Grau-Grün-Tönen (ja, das hat Spaß gemacht bei den Lichtverhältnissen derzeit – Merke für’s nächste Jahr: graue/dunkle Socken im Hochsommer stricken!) für des Liebsten Vater und Bruder. Die schwarzen natürlich wie immer für meinen Papa, er will nichts anderes, also kriegt er halt seine schwarzen Socken.

Für alle weiblichen zu Beschenkenden gibt’s dieses Jahr noch Lavendelsäckchen dazu. Die hatte ich ja schon längst genäht, mußten nur noch gefüllt werden. Fein, wenn sich das mit Geschenkekiste bewährt, das ganze Jahr kommt was rein und am Ende habe ich eigentlich viel zu viel 😉

Die meiste Arbeit hatte ich dieses Jahr nicht mit den gestrickten Geschenken sondern mit zwei Fotoalben, die ich für meinen Bruder und meine Mutter erstellt habe.  Ich habe mich ja dem fotografischen Nachlass meines Opas angenommen und der ist groß. Ich habe nun für’s erste 200 Dias einscannen lassen und diese teilweise sehr zeitaufwendig am Computer restauriert. Zusätzlich habe ich einen Teil der Fotos, die seit Jahrzehnten in diversen Pralinenschachteln rumliegen, gescannt. Von allen Bildern habe ich Abzüge machen lassen und dann begann die große Auswahlphase, da in jedes Album nur 40 Bilder gingen.  320 Fotoecken später sind die Alben aber fertig und ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Ich wünsche euch schöne Weihnachten!