Liebe Hörerinnen und Hörer, wir befinden uns in der Küche von Frau… Hm, wie war gleich noch Ihr Name?
Mein Name tut hier nichts zur Sache, wer hat Sie überhaupt reingelassen, es passt mir gerade gar nicht.
Frau… – Nennen wir Sie mal Frau K. – Frau K. mit was für einem Gefühl sind Sie heute morgen aufgestanden?
Ach, mit einem richtig guten! Ich bin auf den Markt und durch’s Städtle, ein paar Besorgungen machen. Ich bin früh los, weil… Ja, weil ich diese Sache erledigen wollte.
Genau, diese Sache. Hatten Sie das Gefühl, das sei eine gute Idee?
Natürlich, ich dachte, das mache ich schnell am Vormittag.
Haben Sie das schon mal gemacht?
Nein, das habe ich noch nie gemacht, aber ich erinnerte mich, daß meine Oma das auch so gemacht hat.
Frau K., Sie wissen schon, daß wir das Jahr 2010 schreiben und uns nicht im letzten oder vorletzten Jahrhundert befinden?
Ja doch! Aber… Naja, Sie wissen schon, selbermachen und so…
Ha! Selbermachen! Wie sind Sie denn auf diese Idee gekommen? An einem Tag, an dem es locker 30° heiß werden soll?
Naja, ich dachte ja, daß das schnell gemacht ist… Ich hatte da so eine Vorstellung von nachmittäglicher Ruhepause mit einem Glas…
Ja, aber wie kommt man denn auf so was?
Äh. Hm. Ich bin ein Opfer der Presse, ein Opfer dieser Gutmenschen-Glanz-Zeitschriften, dieser…
...dieser ach-wie-toll-ist-doch-das-Landleben-und-machen-Sie-doch-alles-selbst-Zeitschriften? Haha! So eine wie „Was die Trümmerfrau noch wußte“ oder „Glücklich im Biedermeier“? Und da dachten Sie, Sie könnten so an einem Samstagvormittag einfach mal 2 Liter Sirup fabrizieren?
Nun… Ja!
Daß Ihre Oma ihr Nachbarin dazugeholt hat, damals, damit sie nicht mit dem Schlamassel allein ist, das hatten Sie wohl vergessen?
Jetzt wo Sie es sagen…
Gab es Zwischenfälle?
Nein!
Ganz ehrlich? Was sind das für Scherben?
Meine Güte, eine Flasche ist mir beim Spülen runtergefallen, das ist nichts. Wo gehobelt wird…
Und? Werden Sie das nochmal machen?
Fragen Sie mich das morgen nochmal…
Und wer soll das nun alles trinken?
Ehrlich gesagt: ich weiß es nicht.
Liebe Hörerinnen und Hörer, wir verabschieden uns mit diesen Worten. Schalten Sie morgen wieder ein, wenn es heißt: Kochen mit Liebe. Ach, Frau K., hübsche Farbe übrigens…
Na denn,
bei mir waren es keine Erdbeeren, sondern Johannisbeeren und auch noch selbst gepflückt
(gestern) und Kirschen (gestern) und nochmal Kirschen (heute), die kühlen jetzt im Einkochapparat ab….. Mancher deiner Sätze ging mir gestern auch durch den Kopf und heute wieder,
und die einzige, wirklich einzige Ausrede, die ich habe ist: immerhin gehört mir die Wiese und das Obst muss ja verwertet werden….
So, und jetzt schlag ich Sahne und lass mir den Träubleskuchen sorichtig schmecken….
Liebe Grüße
Ingrid
Ja, das hätte auch glatt von mir sein können! Große Euphorie, fast schon Siegessicherheit und im Lauf der Aktion relativiert sich das Ganze, bis es dann Stunden später gottseidank endlich vorüber ist – mit mehr oder weniger großen Kollateralschäden. Der Tatort ist gerne variabel: Wohnung umräumen, spontane Verschönerungsaktionen mit dem Pinsel, aber auch „das kleine Kochstudio“ kam schon das eine oder andere Mal vor.
Aber irgendwann ist es geschafft, die Wohnung ist wieder begehbar, Brandblasen sind gekühlt und der Boden wieder aufgewischt…
Trotzdem – spontan sein ist schön! Auch wenn´s manchmal zäh wird 😀
Einen schönen Sonntag mit ganz vielen verarbeiteten Erdbeeren wünscht Dir
Vroni
PS: würd mich sehr interessieren wie der Saft schmeckt. Ich kenn nur Erdbeeren zu Marmelade und so verarbeitet.
Ich mach das auch so, genau so! Umgekehrter Stuhl und durch ein Tuch laufen lassen. Gerne auch mit Holunderbeeren aus dem Garten. Superlecker: Holundergelee oder -saft. Zu Vanilleeis oder Grießpudding. Auch Johannisbeeren.. Mit Erdbeeren hab ich das allerdings noch nicht gemacht. Ich träume auch immer noch den Traum vom Alles-Selbermachen, sonst würden wir wohl nicht spinnen und stricken und all das
Viele Grüße und danke für die wunderschönen Bilder. Diese Farbe ist doch einmalig!
Bettina
*gröhl* Ich hab‘ erst mal herzlichen lachen müssen. Genialer Eintrag. Und ehrlich? Solche, nennen wie es es einfach mal ‚Schnapsideen‘ habe ich dauernd. Heute Morgen z.B. bin ich schon losgeradelt und habe Johanniskraut-Blüten gepflückt. Daraus will ich Rotöl machen. Ob’s natürlich iiiirgendwann iiiiiirgendjemand mal benutzt ist noch eine ganz andere Frage.
In diesem Sinn. fröhliches Schaffen!
LG
Sabine
Toll! *lach*
Und: Glückwunsch!
Liebe Grüßle,
Wapiti
Hallo,
eine Geschichte zum Schmunzeln 😉
Ich mache so etwas auch immer wieder gerne.
dann wünsche ich guten Appetit 😉
Gruß der René