no bag, please!

Man hatte ja schon Glück, wenn man gefragt wurde, ob man denn eine Tüte wolle. Denn dann konnte ich eben sagen, daß ich für eine einzelne Postkarte bitte keine große Plastiktüte möchte, aber herzlichen Dank! In den meisten Fällen wird man aber nicht gefragt und so bleibt kaum Reaktionszeit und am Anfang unseres Alltagsleben in England häuften sich in allerkürzester Zeit eine Unmenge von Tüten an. Alle schön zusammengefaltet und auf einem Regal der Vorratskammer deponiert. Diese Kammer hatte schon nach drei Tagen ihren neuen Namen: Die Kammer der toten Tüten. Im englischen Supermärkten wurde man gar nicht gefragt, sondern die Kassiererin begann sofort, Tüten abzureißen und einpackbereit aufzuplustern, während man noch die Waren aufs Band legte. Dabei hatte ich den Eindruck, daß der englische Durchschnittsverbraucher für eine Flasche Milch (Plastik), eine Flasche O-Saft (Plastik) und ein Stück Käse auch drei Tüten braucht und nimmt… In deutschen Discountern wie Aldi und Lidl zahlt man für die Tüten und man muß sich auch selbst danach bücken (so wie hier auch), witzigerweise hatten dort die Kunden auch meistens eine Einkaufstasche dabei.

Wir liefen dann ja eisern mit unseren Beuteln rum, es ist außerdem sehr erstaunlich, was alles reingeht und die von fabrizierten Nähte haben auch höchster Belastung standgehalten.

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In großen englischen Supermarktketten wie Tesco oder Morrisons zum Beispiel gibt es aber einen neuen Trend: man verkauft hübsch gestaltete Einkaufsbeutel, die meist noch eine Spende an eine gemeinnützige Stiftung enthalten. Groß war das Gekreische unsererseits, als wir bei Tesco Einkaufsbeutel von Cath Kidston entdeckten. Es ist ja nun nicht so, daß es mir an Beuteln mangelt, aber angesichts der weißgetupften hellblauen Tasche konnte ich nicht widerstehen.

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Leider fanden wir keine so richtige Lösung für das Problem mit den Plastikflaschen. Zwar gab es eine Recyclingtonne, aber die war in kürzester Zeit voll, und wir quetschten die Flaschen noch wohlgemerkt. Da ich kein gechlortes Leitungswasser trinke, blieb eben nur das Mineralwasser aus dem Supermarkt und die gab’s nur in Plastikflaschen. Für die Zukunft ist wohl die Anschaffung eines Wasserfilters angesagt.

3 thoughts on “no bag, please!

  1. Ja wie, was? Hat sich dazu noch keiner geäußert?
    Also ich finde das sehr befremdlich. Allerdings muss ich zugeben, dass man auch hier bei diversen kleineren Lebensmittellädchen mit diesen dünnen Plastiktüten zugepflastert wird. Ist man nicht schnell genug – schwups wird der Einkauf in zwei, drei Tüten verpackt.Von mir aus dürfte, nein MÜSSTE jede Plastiktüte mindestens 5€ kosten. Nur wenn’s am Geldsäckel weh tut, ändert sich was.

    Liebe Grüße
    Sabine

  2. I spent the month of may in Manchester and was really surprised seeing there was no recycling done whatsoever, and that you got plastic bags anywhere you went…

  3. How cool is that, I’ve got the same one and I am loving it!