Dieses Jahr war sehr von Haushaltsauflösungen dominiert, sei es in meiner Familie oder in des Liebsten Familie. Ich habe natürlich unendlich viele Stoffe und Kurzwaren vor dem Container gerettet, Küchenutensilien wie die abgeschabten Holzkochlöffel meiner Oma, an denen für mich viele Kindheitserinnerungen hängen usw. Die anderen haben mich das eine oder andere Mal komisch angeschaut, aber sei’s drum, für mich sind das Schätze. Bloß: wie die Schätze anschauen, würdigen, gar zeigen? Die meisten Sachen sind ja mittlerweile wieder gut verstaut, schließlich habe ich leider nicht den Platz und die Zeit, ein eigenes Museum aufzumachen. Deshalb habe ich mir einen kleinen Objektrahmen gekauft, den ich in unregelmäßigen Abständen füllen möchte.
Das war der Objektrahmen für September:
Strumpfhalter, damaliger Preis: 60 Pfennig. Aus dem Haushalt einer großen Handarbeiterin: Tante Anna.
Das ist aber mal eine gute Idee! Schön, wenn Erinnerungsstücke, wenigstens zeitweise, wieder zu Ehren kommen.
Und mach‘ dir nichts draus, wenn du deswegen schiefe Blicke erntest: der eine sammelt von seinem geliebten Fußballverein jeden Fanartikel und verbindet damit seine Erinnerungen und du liebst die abgeschabten Kochlöffel deiner Oma und fühlst dich in deine Kindheit zurückversetzt. Was soll daran falsch sein? Jeder hat seine Art sich zu erinnern und sich dabei gut zu fühlen.
Liebe Grüße
Sabine