Norfolk im Herbst

Dank euren Genesungswünschen und viel Schlaf wird mich der Virus wohl doch nicht wegraffen… Dann kann ich ja die Phase des klaren Kopfes nutzen, um einen kleinen Reisebericht nachzureichen.

Flug und Zuganbindung klappten ohne Probleme, wenn ich auch den Bahnhof von Cambridge sehr merkwürdig finde, denn einmal betreten kann man ihn nicht mehr verlassen, man fühlt sich etwas wie in einer Transitzone. Von der ausgewanderten Freundin in King’s Lynn am Bahnhof abgeholt worden, kurz zu ihr nach Hause gegangen, um den Koffer abzustellen und sich wetterfest anzuziehen und dann ging’s auch gleich nach Brancaster, um dort einen Strandspaziergang zu machen. Brancaster Beach ist wahnsinnig schön mit dem feinsten Sand, den man sich vorstellen kann. Es war Ebbe und so fand sich allerlei im Sand. Dieser Mann buddelte z.B. nach Würmern, nach richtig großen ekligen, deren Namen ich nicht weiß.

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Auf dem Heimweg machten wir in einem zauberhaften Pub Halt um eine unmenschlich große Portion Fish & Chips zu uns zu nehmen. Am späten Nachmittag mußte ich dann ein Nickerchen machen, das frühe Aufstehen forderte seinen Tribut. Abends holten wir dann den dritten Mann in der Runde vom Bahnhof ab.

Am Samstag war ein Stadtbummel durch King’s Lynn angesagt, vor allem ich wollte schauen, ob nicht vielleicht bei Laura Ashley wieder Ausverkauf ist 😉 War natürlich so. Und wie hatte der freundliche Mann beim Einchecken zu mir gesagt, als er meinen Koffer gewogen hatte: „Da haben sie ja noch massig Luft!“, die wollte gefüllt werden. (Zeige ich später.)

Herrliches Wetter, viel Farbe:

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Ein paar Tage zuvor war ja Armistice Day, so daß an den zentralen Gedenkplätzen noch die Poppy-Kränze lagen.

Am Nachmittag machten wir eine Strandtour, bzw. jagten dem Wasser nach. Zunächst bei Snettisham Muscheln und Schneckenhäuser gesammelt und dann noch nach Holme-next-the-Sea gefahren, wo wir leider einen toten Seehund sahen. Es gibt so Anblicke, die braucht man nicht, das gehörte dazu. Doch wenigstens war das Wasser partiell da und so konnte ich ein wenig kneippen:

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Der Weg zum Strand und zurück führt über einen Golfplatz, anscheinend eine gefährliche Sache:

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Bei dem Wetter war allerdings kein Golfer unterwegs :-) Den Abend verbrachten wir im Pub, wo sich im klitzekleinen Raucherkabuff alsbald eine kleine lustige Runde von Eingeborenen zusammenfand, die mit den merkwürdigen Deutschen plaudern wollten, ein extrem netter Abend bis ein Glas Guinness von seinem Besitzer umgeworfen wurde und sich gleichmäßig auf mir verteilte. Danach war die Auswahl meiner Kleidung doch etwas eingeschränkt…

Am Sonntag machten wir einen Ausflug nach Norwich, der Hauptstadt von Norfolk. Ich weiß nicht, warum ich keine Fotos dort gemacht habe, denn es ist ein extrem nettes Städtchen mit einer schönen Altstadt mit entzückenden kleinen Läden und einer tollen Jugendstil-Passage. Mein Einkaufszettel sagte mir, daß ich unbedingt zu John Lewis mußte, denn die Wolle für Botticelli stand ja noch aus. Ich habe dort auch fast alles bekommen, nur eine Farbe hatten sie nicht.

Das Knäuel habe ich am Montag in London bei Liberty gekauft, wo auch mein Regenbogen-Cozy gelobt wurde (so macht Einkaufen Spaß!). Den Tee-Vorrat bei Twinings aufgestockt und ansonsten einmal quer durch die Stadt, damit die Begleitung wenigstens das wichtigste sieht.

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Den Geldautomaten mit dem schönsten Ambiente bei Lloyds entdeckt:

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Und eine Pause im George Inn gemacht. Mit dem letztmöglichen Zug sind wir dann zurück gefahren.

Am Dienstag war mein Abreisetag. Da aber mein Flug erst abends war, konnte ich nóch ganz gemütlich alleine mit dem Bus nach Hunstanton fahren und dort das Meer bei Sonne genießen.

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2 thoughts on “Norfolk im Herbst

  1. Was für wunderschöne Fotos…. ich weiß schon warum ich die Insel da oben so sehr ins Herz geschlossen habe, und Deine Fotos bekräftigen das wieder mal!
    LG, Steffi